Es gehe um fremdenpolizeiliche Maßnahmen "wie bei jedem anderem", erklärte ein Sprecher der Wiener Polizei. Eine weitere Person aus dem Kreis der Votivkirchen-Flüchtlinge befinde sich noch in Schubhaft, die anderen beiden seien aus gesundheitlichen Gründen entlassen worden.
"Erst wenn wir sterben, werden alle zufrieden sein"
Das Vorgehen wurde von den Asylwerbern am Dienstag heftig kritisiert. Statt der versprochenen Hilfe drohe ihnen die Abschiebung, klagten mehrere der Männer. "Wir wollen Asyl, das ist kein Verbrechen", betonte einer der Flüchtlinge. Man werde nicht ernst genommen, niemand übernehme Verantwortung, kritisierte ein anderer. "Erst wenn wir sterben, werden alle zufrieden sein." Man überlege weitere Protestmaßnahmen, auch von der Mobilisierung aller Flüchtlinge in Österreich war die Rede.
Auch ihrem Ärger über das Flüchtlingshochkommissariat UNHCR machten die Asylwerber Luft. So ärgerten sich die Betroffenen über ein am Sonntag nicht zustande gekommenes Treffen, für das die Organisation kurzfristig um einen Ortswechsel ersucht hatte. Beim UNHCR zeigte man Verständnis für die emotionale Reaktion, sei aber jederzeit gesprächsbereit, erklärte eine Sprecherin.
Innenministerium: Angebot besteht weiterhin
Im Innenministerium verwies man indes darauf, dass das im Dezember gemachte Angebot an die Flüchtlinge weiter bestehe. Wo es rechtlich möglich sei, biete man die Aufnahme in die Grundversorgung an, für die anderen stehe die Caritas bereit. Zusätzlich könne eine individuelle Perspektivenberatung in Hinblick auf das Asylverfahren in Anspruch genommen werden.
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