Rätselhafter Fall

Feuerwehrmann (30) stirbt nach Brandeinsatz in NÖ

Österreich
03.07.2015 13:01
Es ist kaum in Worte zu fassen, was sich in der Nacht auf Freitag im Waldviertler Zehenthöf abgespielt hat. Eigentlich war alles vorbei, der Brand gelöscht. Stefan Sch. hielt mit seinen Kameraden aber die Stellung. Der 30-Jährige stand mit einem zweiten Floriani am Strahlrohr, um Glutnester im Zaum zu halten - bis ihm plötzlich schlecht wurde.

Der zweifache Familienvater zog sich daraufhin in ein Feuerwehrauto zurück. Kurz schien es ihm dort besser zu gehen - bis er zusammenbrach. Nach vergeblichen Reanimationsversuchen seiner Kameraden kämpften Notärzte knapp eine Stunde lang um das Leben des Mannes. Besonders tragisch: Stefan Sch.s Schwiegervater - Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Grünbach - konnte nur tatenlos zusehen.

Obduktion angeordnet
Was wirklich zum Tod des Profi-Fotografen geführt hat, ist noch ungewiss. Zuerst gingen Ärzte von einer schweren Rauchgasvergiftung aus. Doch nachdem Ehefrau Viktoria und ihre Familie eine Obduktion auf eigene Kosten verlangt hatten, wurde diese schließlich am Nachmittag auch gerichtlich angeordnet. Denn: Laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger sei der Fall rätselhaft, weil Sch. den Einsatz an sich völlig unbeschadet überstanden habe.

"Es ist gut, dass eine Obduktion stattfindet", so Resperger. Obwohl das Ergebnis an der Tragödie nichts ändern wird. "Das ist ein schwarzer Tag für das Feuerwehrwesen." Auch Bürgermeister Alois Strondl, der bei den Löscharbeiten selbst im Einsatz war, fehlen die Worte: "Da will jemand freiwillig helfen, und plötzlich ist er tot." Die Angehörigen des verstorbenen Helfers mussten von einem Kriseninterventionsteam des Rotes Kreuzes betreut werden.

Großbrand durch Funkenflug
Der Großbrand auf dem Anwesen im Waldviertel war infolge eines durch eine Strohmühle verursachten Funkenfluges ausgelöst worden. Die Flammen breiteten sich auf mehrere Objekte aus. Letztlich brannten Stallungen mit einer Fläche von 2.500 Quadratmeter samt landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten bis auf die Grundmauern nieder. Zehn Feuerwehren mit 100 Mann standen bei den Löscharbeiten im Einsatz.

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