EU "einzige Antwort"

Faymann: 8. Mai ist Tag der Befreiung, nicht der Niederlage

Österreich
08.05.2013 21:40
Der 8. Mai sei ein "Tag der Befreiung und nicht der Niederlage". Mit diesen Worten erinnerte Bundeskanzler Werner Faymann am Mittwoch an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 68 Jahren. Ebenso wie Vizekanzler Michael Spindelegger bezeichnete er das historische Datum als "Freudentag". Gleichzeitig unterstrich die Regierungsspitze die friedensstiftende Kraft der EU, die Faymann als "einzige Antwort" auf ein Regime wie jenes der Nazis bezeichnete. Ein am Abend erstmals veranstaltetes "Fest der Freude" am Wiener Heldenplatz ging ohne Zwischenfälle über die Bühne (Bilder).

Die Worte von Kanzler und Vizekanzler waren wohl auch in Richtung jener Burschenschafter gerichtet, die in den Jahren zuvor am 8. Mai auf dem Wiener Heldenplatz eine "Niederlage" betrauert hatten. Heuer wurden sie von Verteidigungsminister Gerald Klug ausgebremst, der dem Bundesheer eine ganztägige Mahnwache für die Opfer der Nazi-Barbarei verordnet hatte (Video in der Infobox).

Faymann und Spindelegger betonten weiters, dass viele Landsleute im Nationalsozialismus zu Tätern wurden und Österreich eine Mitverantwortung für die Verbrechen der Nazi-Zeit trage. "Es gab auch in unserem Land begeisterte Mittäter", machte der Kanzler deutlich. Gleichzeitig hob er die Rolle der Widerstandskämpfer hervor: Für viele Österreicher sei "das Bekenntnis gegen Faschismus und politische Gewalt kein Lippenbekenntnis" gewesen.

"Stunde null für Europa"
Der 8. Mai markiere neben dem Kriegsende die "Stunde null für Europa", so Faymann. Die europäische Einheit sei die "einzige Antwort" auf eine Schreckensherrschaft wie jene des Nationalsozialismus.

Auch Spindelegger betonte in seiner Rede den europäischen Gedanken und die "Wertegemeinschaft" der EU: "Europa ist die beste Garantie, dass sich das nie mehr wiederholen kann", sagte der Vizekanzler. "Das europäische Sozialmodell ist einzigartig auf dieser Welt", so Spindelegger weiter. Es liege in der Verantwortung der nächsten Generationen, den europäischen Gedanken trotz aller Krisen weiterzudenken.

"Fest der Freude" ohne Zwischenfälle
Ohne Zwischenfälle verlief dann am Abend das "Fest der Freude" - heuer erstmals als Antwort auf das umstrittene "Totengedenken" des Wiener Korporationsringes vom Mauthausen Komitee organisiert - am Heldenplatz. Mitglieder des Korporationsringes hatten auf demonstratives Erscheinen verzichtet. Rund 4.000 Besucher hatten sich zum Konzert der Wiener Symphoniker eingefunden. Neben dem Konzert der Symphoniker, die Werke von Beethoven, der Familie Strauß und Offenbach darboten, gab es auch Ansprachen der Regierungsspitze sowie der Wiener Stadtregierung.

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