Facebook-Posting

FPÖ-Chef Strache fällt auf Satire-Artikel rein

Österreich
24.07.2014 18:07
Immer wieder nehmen Internetnutzer satirische Nachrichtenbeiträge für bare Münze. Auch Politiker sind nicht davor gefeit, wie am Donnerstag FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache unter Beweis gestellt hat: Er postete auf seiner Facebook-Seite einen Bericht über drohende US-Sanktionen gegen Brüssel und schrieb dazu: "Wer gießt hier Öl ins Feuer?". Dumm nur, dass der Artikel vom deutschen Satireblatt "Der Postillon" stammte. In der Folge übergossen Facebook-User den Freiheitlichen mit Spott und Hohn für seinen Fehler. Fazit: "Köstlich, wenn Satire zur Realsatire wird."

"USA drohen EU mit Sanktionen, falls EU Sanktionen gegen Russland nicht verschärft". So der Titel eines bereits am Dienstag auf der Website der Satirezeitung "Der Postillon" veröffentlichten Artikels über vermeintliche Strafmaßnahmen Washingtons gegen Brüssel. Als Grund wurde in dem "Bericht" das "europäische Zögern bei der Entscheidung, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen", angegeben.

FPÖ-Chef Strache teilte dann am Donnerstag den Artikel auf seiner Facebook-Seite - offenbar in Unkenntnis darüber, dass es sich beim "Postillon" um ein deutsches Satireblatt handelt. Da nutzte auch das gut sichtbare Autorenkürzel dpo (Abkürzung für "Der Postillon") nichts. Der Chef der Freiheitlichen unterstrich gar noch einen Absatz: "Sollte Europa der Forderung, die Strafmaßnahmen gegen Russland um eine Stufe zu verschärfen, nicht bis spätestens Sonntag nachkommen, treten ab kommenden Montag weitreichende Einschränkungen im transatlantischen Handel in Kraft."

Auch viele Strache-Follower erkannten Satire nicht
Straches Frage an die Facebook-Community: "Wer gießt hier Öl ins Feuer?". Zahlreiche seiner Follower erkannten den satirischen Hintergrund der Geschichte ebenfalls nicht. Sie gingen dann in ihren Kommentaren unter dem Posting munter auf "die Amis" los. Die hämischen Reaktionen anderer Facebook-User ließen wenig überraschend nicht lange auf sich warten.

"Von einem Rechtspopulisten zu erwarten, dass er Satire versteht ist nun wirklich zu viel verlangt *lach*", schrieb User Roland Ibanez. "Zu geil :'D Manchmal sollte man seine Quellen schon überprüfen, bevor man alles öffentlich macht xD", scherzte auch Jan Theilig über Straches Fauxpas. "AUA HC, ne Satire Seite als seriöse Quelle zitieren? Ganz schnell weg damit", so User Oliver Hübler. Und Andreas Schepetz ließ wissen: "In Kürze tut der HC-Man noch das Mad-Magazin für seine Aussendungen zitieren. Don Martin spricht: Zdoing Fittzlll! Des mit Sarkasmus und Ironie - des üben wir noch einmal Oh my, wie sehr kann man sich blamieren...ahso - weil des vielleicht nicht klar ist: Dpo = Der Postillion = Satireseite im Internet. Nur für die Nicht-Checker."

Beleidigende Kommentare: "Du bist der größte Idiot"
Doch während viele der Kommentare den Irrtum Straches mit Humor nahmen, fanden sich in manchen der Postings allerdings auch Beleidigungen gegen den FPÖ-Politiker. So schrieb Benedikt Lidl: "Haha du bist der größte Idiot den es je gegeben hat, check mal die Seite von der du den Artikel hast!". "Echt dumm wie Brot der Typ...Satire nicht unterscheiden zu können..", postete User Marc Reul. "Dumm wie Brot, genau wie deine Anhänger", holte Thilo Rösch gleich zum Rundumschlag gegen die Freiheitlichen aus. Und Martin Hohnschopp: "Der oscar fuer ausgesprochene dummheit geht an ... Genau, glueckwunsch:D:D:D:D:D:D."

Zahlreiche Facebook-User erwarteten sich jedenfalls, dass das Posting zum Satire-Artikel auf der Strache-Seite gelöscht werde, sobald dieser seinen Fehler erkannt habe - was dann am Donnerstagabend gegen 18.30 Uhr auch geschah. Da hatten aber schon zahlreiche User die Gelegenheit genutzt, Screenshots von dem Eintrag zu machen.

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