Mordfall Daniela K.

Ex-Verdächtiger fordert 42.000 Euro Schadenersatz

Österreich
09.09.2014 12:43
Im Fall der 2005 in Innsbruck erstochenen niederösterreichischen Studentin Daniela K. wird der Anwalt des ehemals verdächtigen Studienkollegen der Frau eine Schadenersatzforderung gegen die Republik in der Höhe von 42.000 Euro stellen. Zudem seien in dem "Paket", das noch im September eingebracht werde, Anzeigen wegen Amtsmissbrauchs und fahrlässiger Freiheitsentziehung enthalten.

Die Schadenersatzforderung an die Finanzprokuratur betreffe sämtlich Verteidigerkosten sowie das Schmerzensgeld für die ungerechtfertigte Untersuchungshaft, erklärte der Innsbrucker Rechtsanwalt Albert Heiss am Dienstag. Die Republik habe drei Monate Zeit, darüber zu entscheiden. Sollte sie die Forderung nicht oder der Höhe nach nicht anerkennen, bleibe seinem Mandanten noch das Rechtsmittel der Schadenersatzklage, sagte der Anwalt.

Anwalt ortet etliche Rechtsverletzungen
Noch im September werden laut Heiss auch die angekündigten Anzeigen wegen Amtsmissbrauchs und fahrlässiger Freiheitsentziehung gegen acht Personen eingebracht. Betroffen seien der Haft- und Rechtsschutzrichter, der ermittelnde Staatsanwalt sowie die Ermittler der Cold-Case-Einheit im Bundeskriminalamt (BK). Auf die in den Anzeigen enthaltenen Vorwürfen wollte Heiss nicht konkret eingehen. Es gehe aber unter anderem um Äußerungen bei den Einvernahmen des zu diesem Zeitpunkt Verdächtigen. Eine Rechtsverletzung sah Heiss etwa auch in der nicht sofortigen Beiziehung eines Verteidigers nach der Festnahme.

Festnahme bei Rückkehr aus Australien
Zuletzt war in dem Fall der Fortführungsantrag der Eltern der Studentin abgewiesen worden. Der 29-jährige Niederösterreicher Thomas B. war am 22. Dezember 2013 aus Australien kommend am Flughafen Wien-Schwechat nach neuerlichen Ermittlungen durch die Cold-Case-Gruppe festgenommen worden. Am 7. Februar war der zwischenzeitlich nach Innsbruck überstellte Verdächtige dann aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der Mann, der stets seine Unschuld beteuert hatte, kehrte noch vor der Einstellung des Ermittlungsverfahrens nach Australien zurück.

In Telefonzelle erstochen
Die Studentin war am 23. Juni 2005, zwei Tage vor ihrem 20. Geburtstag, in den frühen Morgenstunden im Innsbrucker Stadtteil Pradl erstochen worden. Ein Pensionist fand die blutüberströmte Leiche der Niederösterreicherin vor einer Telefonzelle. Die junge Frau war mit zwei Messerstichen in den Brustbereich und in den Rücken getötet worden. Die vom Täter verwendete Tatwaffe, vermutlich ein Küchenmesser, wurde trotz umfangreicher Suchaktionen nicht gefunden.

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