Fritz B., der beide Beine im Krieg verloren hatte, wollte sich nach Kriegsende bei Trude, die den Soldaten gepflegt hatte, bedanken. Doch dazu kam es nicht mehr, da er plötzlich versetzt wurde. Auch Trude musste wieder zurück nach Wien zu ihrer Großmutter, da es dort sicherer war. Die beiden verloren einander aus den Augen.
Fritz blieb nur ein Foto von ihr, doch vergessen konnte der Kriegsveteran Trude nicht. So begann er, nach ihr zu suchen. Von vielen wurde der Ex-Soldat dafür belächelt: "Du wirst sie nie finden. Nur mit einem Foto und einem Vornamen ist es unmöglich." Aufhalten ließ er sich davon jedoch nicht - und sein Durchhaltevermögen sollte tatsächlich belohnt werden.
"Alles war wie früher"
"Das Foto schaute der Mutter meiner Frau ähnlich", so der Schwiegersohn von Trude, der das "Krone"-Bild sah. Doch erst als seine Ehefrau Beate bei der "Krone" anrief, um sich zu vergewissern, dass es sich dabei nicht um einen üblen Scherz handelt, konnte auch die heute 87-jährige Trude glauben, dass es sich wirklich um ihren Fritz aus Jugendtagen handelt.
"Es war, wie wenn wir uns nie getrennt hätten, alles war wie früher. Selbst der Kuss hat sich nicht verändert. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht allein die 200 Kilometer zu Trude, die jetzt in Deutschland lebt, fahren wollte. Ich nahm meinen Sohn mit", so Fritz B.
Nicht nur Trude, sondern auch ihre Kinder sind von dem 89-Jährigen begeistert, der sich um die 87-Jährige wie ein Frischverliebter kümmert. Wenn er da ist, wird statt fernzusehen geplaudert. Für Trude und Fritz, die jetzt in Deutschland leben, ist es nach 70 Jahren so, als wären sie nie voneinander getrennt gewesen.
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