Hochhausbrand in T

Ermittler: “Technisches Gebrechen ausgeschlossen”

Österreich
21.07.2014 22:39
In Innsbruck ist in der Nacht auf Montag der Dachstuhl eines Hochhauses in Brand geraten. In der Folge explodierten auch drei Gasflaschen. Das elfstöckige Gebäude im Olympischen Dorf musste evakuiert werden. Insgesamt 21 Bewohner wurden verletzt, wobei es sich primär um Rauchgasvergiftungen handelt. Die Ermittler der Polizei haben vorerst ein technisches Gebrechen ausgeschlossen. "Nach derzeitigem Stand deutet vieles daraufhin, dass es ein Zutun von außen gegeben hat", erklärte LKA-Ermittler Markus Hammerl am Montagabend.

Ob es sich dabei um Fahrlässigkeit oder um Brandstiftung gehandelt habe, sei unklar. "Wir ermittlen in alle Richtungen. Fest steht derzeit nur, dass es keine technische Ursache gab", so Hammerl. Brandbeschleuniger hätten die Ermittler keine gefunden. Aber die Materialen, die auf dem Dachboden vorhanden waren, seien ohnedies leicht brennbar gewesen. Unter anderem befanden sich dort 20 Stück Propangasflaschen sowie Dämm- und Isolationsmaterialien für geplante Sanierungsarbeiten.

Konkrete Hinweise auf einen möglichen Täter gab es vorerst keine. Zudem liege auch die Vorgehensweise derzeit im Dunkeln, erklärte Hammerl. In den nächsten Tagen würden die Ermittlungen unter anderem mit tiefergehenden Untersuchungen und Befragungen fortgeführt. Vor allem die Bewohner sollen nach etwaigen verdächtigen Wahrnehmungen befragt werden.

Der Brand war gegen 22 Uhr in dem Hochhaus in der An-der-Lan-Straße ausgebrochen. Auf dem Dach sei es daraufhin auch zur Explosion mehrerer Gasflaschen gekommen, wie ein Polizist mitteilte. Die restlichen Gasflaschen wurden in Sicherheit gebracht. Die Flaschen dürften für bevorstehende Flämmarbeiten zusammen mit Teerpappe im Bereich des Flachdaches gelagert worden sein.

Ein Augenzeuge hielt die dramatischen Szenen in einem Video fest.

21 Hausbewohner bei Brand verletzt
Die Bewohner des elfstöckigen Wohnhauses konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden - insgesamt wurden rund 300 Menschen - darunter auch Bewohner der umliegenden Häuser - evakuiert. 21 Personen mussten in der Nacht vor Ort medizinisch versorgt werden, neun davon wurden in die Innsbrucker Klinik gebracht, drei sind derzeit noch in stationärer Behandlung. Schwer verletzt wurde bei dem Brand glücklicherweise niemand.

Die Innsbrucker Berufsfeuerwehr stand in der Nacht mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz, auch Wehren aus der Umgebung unterstützten die Löscharbeiten. Gegen den Brand am Dach musste unter schwerem Atemschutz vorgegangen werden. Gegen drei Uhr früh war das Feuer unter Kontrolle gebracht worden. Die Nachlöscharbeiten dauerten jedoch bis in den Montagnachmittag hinein, da immer wieder Glutnester zum Vorschein kamen.

Vizebürgermeister: "Sind mit blauem Auge davongekommen"
In dem betroffenen Hochhaus würden sich in etwa 80 Wohnungen befinden. Etwa 20 Personen verbrachten die Nacht im Turnsaal der Neuen Mittelschule, der Rest konnte bei Verwandten und Bekannten unterkommen. Vizebürgermeister Christoph Kaufmann zeigte sich erleichtert, dass man "mit einem blauen Auge" davongekommen sei. Die meisten Bewohner konnten noch am Montag in ihre Wohnungen zurückkehren - mit Ausnahme von acht Wohnungen im obersten Stockwerk. Für deren Bewohner wurden wegen der Rauch- und Wasserschäden Ersatzquartiere gesucht, so die Einsatzkräfte.

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