Für 500.000 Euro

Empörung nach Kussverbot: Lokal steht zum Verkauf

Österreich
09.05.2013 10:53
Bombendrohung, Drohbriefe, Internet-Hetze – Kerameddin Korkmaz, Besitzer des Lokals "Insieme" in Innsbruck, fühlt sich verfolgt. Seit bekannt wurde, dass er Küsse im Lokal verbietet, gehen die Wogen hoch. Im Internet häufen sich negative Berichte. Für Korkmaz eine Kampagne. Daher will er das "Insieme" verkaufen. "500.000 Euro, und ich bin weg", so der Chef.

Das Lokal "Insieme" vis-à-vis des Innsbrucker Bahnhofes erreichte zweifelhafte Berühmtheit. Mit dem Verbot von Zärtlichkeiten schaffte es Besitzer Kerameddin Korkmaz international in die Schlagzeilen. Doch mit Bekanntwerden des Verbots gingen die Wogen hoch. Korkmaz sah sich seither mit Drohbriefen und sogar einer Bombendrohung konfrontiert. "Einen Brief haben wir extra von der Polizei öffnen lassen", erzählt er.

Berufend auf sein Hausrecht verteidigt Kerameddin Korkmaz das Kussverbot in seinem "Insieme". "Ich urteile auch nicht darüber, was andere in ihren vier Wänden machen", sagt er. "Aber die Regeln macht überall der Hausherr, nicht der Gast." Kommt es in seinem Lokal zu Zärtlichkeiten, schreitet er ein: "Ich gehe hin, lege ihnen unsere Hausregeln auf den Tisch und erkläre, dass sie sich daran zu halten hätten. Tun sie das nicht, müssen sie zahlen und das Lokal verlassen", so der Chef.

Hetzkampagne im Internet
Im Internet wird dem "Insieme" auf sämtlichen Plattformen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Kommentare unter Zeitungsartikeln, unter Blogbeiträgen oder auf Empfehlungsseiten erzählen Schauergeschichten – von Paaren, die beim Händchenhalten unfreundlich angeschrien und angeblich sogar teils gewaltsam hinausbefördert wurden. Ein Tiroler Blogbetreiber setzte einen Kaffee als Prämie für öffentliche Küsse im "Insieme" aus. Zudem wird die Qualität von Speis und Trank massiv kritisiert.

"Das ist eine Hetzkampagne", meint Korkmaz. "Unser Essen ist hervorragend, wir sind freundlich und werden hier zur Zielscheibe von Leuten, die sich großteils in der Anonymität des Internets verstecken." Vor allem die Gewaltvorwürfe stören ihn.

Käufer gesucht
Nun will Korkmaz die Konsequenzen ziehen: "Ich gebe allen Kritikern die Chance, das Lokal zu kaufen und es anders zu machen." Bis Oktober besteht die Kaufmöglichkeit – um 500.000 Euro. "Will das Angebot niemand annehmen, dann mache ich weiter."

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