Polit-Scheidung

Dinkhauser und Gurgiser gehen getrennte Wege

Österreich
08.06.2009 11:08
Der Klub der stärksten Oppositionspartei im Tiroler Landtag trennt sich von einem ihrer prominenten Abgeordneten. Bürgerforum-Chef Fritz Dinkhauser kündigte am Montag den Ausschluss von Transitforum-Chef Fritz Gurgiser an. Hintergrund seien permanente Meinungsverschiedenheiten mit Gurgiser, zuletzt über die Einberufung eines Untersuchungsausschusses. Die mehrheitlich getroffene Entscheidung soll noch am Montag dem Landtagspräsidenten mitgeteilt werden. Gurgiser sei dann "freier Mandatar".

Die Entscheidung im bisher siebenköpfigen Landtagsklub sei mit einer Enthaltung gefällt worden, berichtete Dinkhauser. Er bezeichnete Gurgiser als "Wasserträger der ÖVP" und "VP-Appendix". Gurgiser trage die Entscheidungen des Klubs nicht mit und sei "ein ständiger Unruhestifter".

Gurgiser gegen U-Ausschuss
Als Beispiele führte Dinkhauser unter anderem die Zustimmung Gurgisers zum Landesbudget 2009 an oder den Vorschlag zu einer Nulllohnrunde, "der mich monatelang verfolgt hat" (Dinkhauser). Zuletzt habe sich Gurgiser geweigert, den Untersuchungsausschuss mitzutragen, der im Juli-Landtag gegen Agrarreferent, LHStv. Anton Steixner (ÖVP) eingerichtet werden soll.

Dinkhauser: "Menschlich zutiefst enttäuscht"
Die Drohung, gegen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) im Zusammenhang mit dem Brennerbasistunnel eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft einzureichen, zeige die Unberechenbarkeit des Mandatars. Er sei "menschlich zutiefst enttäuscht", sagte Dinkhauser. Gurgiser warf er zudem vor, als Abgeordneter, mit seiner Arbeiterkammer-Funktion und in der Privatwirtschaft gleich drei bezahlte Jobs zu haben.

Gurgiser schluckt Ärger hinunter
Fritz Gurgiser wollte die Entscheidung des Klubs, ihn auszuschließen, indes "nicht kommentieren." Er habe sich nichts vorzuwerfen, wolle "freier Mandatar" sein. VP-Hauptgeschäftsführer, LAbg. Johannes Rauch, meinte, seine Partei arbeite mit allen konstruktiven Kräften zusammen, "das gilt auch für Gurgiser". Im Übrigen sei die Entscheidung "bezeichnend für die Politik und das Politikverständnis der Liste". Sie zeige, wie mit Mitarbeitern und Mitstreitern umgegangen werde, meinte Rauch.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele