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Diese Polizeiposten sperren in Wien zu

Österreich
27.02.2014 13:46
"Es kommt darauf an, wie schnell die Polizei beim Bürger ist, und nicht, wie schnell die Bürger bei der Polizei sind", stellte Wiens Polizeichef Karl Mahrer am Donnerstag klar - und gab im selben Atemzug jene 23 Wachzimmer bekannt, die demnächst in der Bundeshauptstadt geschlossen werden. Die Auswahl der Standorte sei auf Basis ihrer "strategischen Lage" sowie "Erkenntnissen hinsichtlich der Stadtentwicklung" erfolgt, ergänzte Polizei-Vizepräsidentin Michaela Kardeis. Das Ziel: mehr Beamte auf der Straße.

Die Pläne sehen im Detail so aus: 14 Wachzimmer werden ersatzlos geschlossen. Vier Posten werden zu zwei zusammengelegt. Dazu kommen weitere sieben Wachzimmer, die zugemacht werden, aber an anderer Stelle neu aufsperren. Insgesamt wird es in der Bundeshauptstadt nach der Reform nur mehr 82 Dienststellen geben. Bisher habe in Bezug auf Bevölkerungszahl und -dichte ohnehin ein "eklatantes Missverhältnis" geherrscht, so Mahrer. In Berlin etwa fänden sich bei "doppelter Fläche und Bevölkerung" nur knapp 40 Polizeiinspektionen.

Abstimmung in der Infobox: Mehr Sicherheit durch weniger Polizeiposten - geht das?

"Müssen uns anpassen"
Man habe sich im Zuge des Sicherheitskonzepts für Wien die Stadtentwicklung von 1970 bis 2013 angeschaut und einen Ausblick bis ins Jahr 2035 gewagt, so der Polizeichef. Insbesondere die Bevölkerungsentwicklung sei ins Auge gestochen. "Wir haben in den letzten Jahren eine Bevölkerungsverschiebung von den Innenbezirken hin zur Peripherie festgestellt", erläuterte zu den Schließungen in den inneren Bezirken.

So leben mittlerweile nur mehr rund 16.000 Menschen im 1. Bezirk - 25.000 waren es noch im Jahr 1970. In Favoriten, Simmering, Floridsdorf oder der Donaustadt - hier lebten in den 70er-Jahren etwa 80.000 Menschen, heute sind es über 165.000 - nahm die Bevölkerungsdichte teils massiv zu. Diesen Entwicklungen "müssen wir uns anpassen", so Kardeis.

Allerdings werden in den genannten Außenbezirken zwar kaum Posten zugesperrt, zusätzliche sind aber ebenso wenig in Planung. Weitere Kriterien bei der Auswahl seien laut Polizeichef "interne Faktoren" gewesen - etwa der Zustand der Wachzimmer, der zur Verfügung stehende Platz oder die Mietkosten.

"Posten-Bewacher" künftig auf Streife
Das Ziel, mehr Polizisten auf die Straße zu bringen, sieht Mahrer wie folgt verwirklicht: Bisher sei in jeder der Dienststellen, die nun geschlossen werden, ein Mitarbeiter ständig im Posten verblieben. Mahrer rechnete vor, dass jene Beamten, die nun nicht mehr ihr Wachzimmer "bewachen" müssen, an den Kriminalitäts-Hotspots auf der Straße zusätzliche 10.500 Stunden pro Monat im Einsatz stehen werden.

Als weitere Optimierungsmaßnahme versprach Mahrer, die Zahl der sogenannten Sektorstreifen - das sind jene Polizeifahrzeuge, die 24 Stunden am Tag in Wien unterwegs sind und bei Notrufen alarmiert werden - von derzeit 60 auf 70 aufzustocken. Ehrgeiziges Ziel: Zwischen einem Notruf und dem Eintreffen der Beamten am Einsatzort sollen künftig bei vier von fünf Einsätzen im Schnitt nicht mehr als dreieinhalb Minuten verstreichen. Zudem soll das "technische Know-how" der Truppe verbessert werden. Man strebe "kürzere Wartezeiten, raschere und transparentere Dienstleistungen" an, schloss Kardeis.

Häupl: Konzept, "mit dem man weiterarbeiten kann"
Wiens Stadtchef Michael Häupl zeigte sich in einem ersten Statement mit den Plänen recht zufrieden. Es sei ein Sicherheitskonzept, "mit dem man weiterarbeiten kann".

Was die Kosten bzw. Einsparungen durch die Umsetzung des Schließungskonzeptes anbelangt, konnte Mahrer am Donnerstag keine konkreten Zahlen nennen. "Es geht uns aber nicht um die Kosten", versicherte der Polizeichef, "und man spare jedenfalls an Miet- und Betriebskosten."

Die Zusammenlegungs- und Schließungspläne im Detail:

Schließungen:
1., Schmerlingplatz
1., Stubenring
1., Am Hof
2., Schüttelstraße 113 (Polizeidiensthunde-Inspektion)
3., Marokkanergasse
4., Rainergasse
5., Siebenbrunnenfeldgasse
9., Lichtentaler Gasse
10., Oberlaaer Straße 87 (Polizeidiensthunde-Inspektion)
14., Baumgartner Höhe 2 (Polizeidiensthunde-Inspektion)
17., Neuwaldegger Straße
18., Schulgasse
20., Bäuerlegasse
23., Karl-Tornay-Gasse

Zusammenlegungen:
11., Kaiser-Ebersdorfer-Straße und Sängergasse (Neubau)
13., Lainzer Straße 49-51 und Speisinger Straße 44-48 (Übersiedelung nach Lainzer Straße 147)

Übersiedelungsprojekte:
2., Praterstern in die Lassallestraße 1
10., Container Schedifkaplatz zum Hauptbahnhof
10., Ada-Christen-Gasse/Sibeliusstraße zu Altes Landgut
20., Pasettistraße zum Nordwestbahnhof
21., Berlagasse nach Floridsdorf
22., Rosenbergstraße nach Seestadt Aspern
22., Langobardenstraße 128 nach Langobardenstraße/Trondheimgasse

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