In Rinne gestürzt

Deutscher Tourengeher von Lawine verschüttet – tot

Österreich
21.02.2016 14:44

Der Führer einer achtköpfigen Skitourengehergruppe des Deutschen Alpenvereins ist am Sonntag bei einem Lawinenunglück am Kärntner Ankogel ums Leben gekommen. Ein weiteres Gruppenmitglied, das von einer zweiten Lawine verschüttet wurde, konnte sich selbst befreien und blieb unverletzt. Schlechtes Wetter behinderte die Bergung.

Der etwa 40 Jahre alte Führer der Tourengehergruppe, die von der Bergstation auf den 3532 Meter hohen Ankogel gehen wollte, hatte gegen 10 Uhr eine Rinne gequert und dabei ein Schneebrett ausgelöst. Der Deutsche wurde mitgerissen und kam erst etwa 300 Höhenmeter unterhalb in felsigem Gelände zu liegen.

"Die Rinne verläuft in mehreren Windungen nach unten", erklärte Alpinpolizist Horst Wohlgemuth. Die anderen Gruppenmitglieder setzten einen Notruf ab und begannen mit weiteren Tourengehern sofort mit Bergungsmaßnahmen. Sie konnten den Verschütteten orten, gruben ihn aus und versuchten, ihn zu reanimieren.

Hubschrauberlandung nicht möglich
Mittlerweile waren bereits Einsatzkräfte der Alpinpolizei Spittal an der Drau, der Bergrettung, Suchhunde und drei Hubschrauber des Roten Kreuzes, des ÖAMTC und der Polizei ins Unglücksgebiet geflogen. Wegen schlechten Wetters - Nebel, Regen und Plusgrade nach den Schneefällen der vergangenen Tage - konnten die Hubschrauber nicht direkt eingesetzt werden. Eine Notärztin wurde über die Rinne zu dem Verunglückten abgeseilt.

Für den Führer der Gruppe kam jedoch jede Hilfe zu spät, er dürfte den beim Sturz durch die Rinne erlittenen Verletzungen erlegen sein. Während der Bergung riss ein Schneebrett ein Gruppenmitglied mit und verschüttete den Mann bis zur Hüfte. Er konnte sich selbst befreien und blieb unverletzt.

"Hervorragende fliegerische Leistung"
Die Hubschrauber brachten dann alle Tourengeher und die Einsatzkräfte ins Tal. "Das war unter diesen Bedingungen eine hervorragende fliegerische Leistung", lobte Alpinpolizist Wohlgemuth, der auch der Tourengehergruppe Respekt für die rasch eingeleiteten Erstmaßnahmen zollte. Die Gruppe wurde nach Mallnitz gebracht, wo sie betreut wurde.

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