Tatbegehungsgefahr

Brandstiftung in Wien: U-Haft über Mieter verhängt

Österreich
18.04.2014 16:39
Über jenen 44-jährigen Mann, der am Mittwoch in einem Wohnhaus an der Ecke Hoher Markt/Marc-Aurel-Straße in der Wiener Innenstadt Feuer gelegt haben soll, ist am Freitagnachmittag die U-Haft verhängt worden. "Als Haftgrund wurde Tatbegehungsgefahr angenommen", gab die Sprecherin des Wiener Straflandesgerichts, Christina Salzborn, bekannt. Der Verdächtige Werner C. zeigte sich in seiner Einvernahme nicht geständig.

Der 44-Jährige schilderte bei einer ersten polizeilichen Befragung, er hätte am Mittwoch zunächst seine Mutter besucht und wäre dann mit seinem Hund spazieren gegangen. Als er zu seiner Wohnung kam und diese aufsperren wollte, sei er in dem Moment, als er den Schlüssel ins Schloss stecken wollte, von der Explosion überrascht worden.

Auf die Frage, weshalb er sich nach der Explosion von der Wohnhausanlage entfernt habe, hatte der 44-Jährige laut Polizei erklärt, er wäre "im Schock davon gelaufen". Der Mann war dann Donnerstag früh in der Löwengasse am Gehsteig liegend aufgegriffen worden. Er soll stark alkoholisiert und zunächst nicht ansprechbar gewesen sein.

Verdächtiger ist psychisch labil
Die Kriminalisten haben sich bei der ersten Einvernahme des tatverdächtigen Werner C. sehr schwergetan. Dieser soll sich in einem psychisch labilen Zustand befinden und wurde daher auch in ein Spital und nicht in die Justizanstalt Wien-Josefstadt überstellt. Der Haftrichter begab sich daher am Freitag ans Krankenbett von Werner C.

"Die Befragung war problemlos möglich", berichtete Salzborn. Bei dieser war auch der Strafverteidiger Ernst Schillhammer zugegen, der bestätigte, in diesem Fall das Mandat übernommen zu haben. "Inhaltlich gibt es von mir vorerst kein Statement", meinte der Anwalt, der gegen die U-Haft keine Einwände hatte und daher von Rechtsmitteln Abstand nahm. Der Beschluss ist damit rechtskräftig und bis zum 2. Mai rechtswirksam.

23-jährige Studentin starb bei Brand
Wie berichtet, war es im im vierten Stock gelegenen Appartement des 44-Jährigen am Mittwoch um 4.30 Uhr zu einer Explosion gekommen. Ersten Erkenntnissen zufolge war Benzin als Brandbeschleuniger verwendet worden. Nähere Aufschlüsse soll das Gutachten eines Brandsachverständigen erbringen. Der 44-Jährige hätte infolge erheblicher Mietrückstände am Mittwoch delogiert werden sollen.

Eine 23-jährige Nachbarin des Mannes war bei dem Brand von einer umstürzenden Mauer erschlagen worden. 17 Personen wurden verletzt, davon wurden sieben vorübergehend stationär behandelt.

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