Mieter verdächtigt

Brand in Wiener Innenstadt wurde gelegt

Österreich
16.04.2014 15:52
Neue erschreckende Details gibt es nach dem verheerenden Feuer Mittwoch früh in der Wiener Innenstadt: Nach Informationen der "Krone" soll einer der Mieter des Hauses mithilfe von Benzin den Brand entfacht haben. Dabei kam es zur Explosion. Durch die Wucht der Detonation wurde das halbe Stockwerk in Trümmer gelegt, Flammen loderten bis unters Dach. Eine 23 Jahre alte Studentin wurde von einer umstürzenden Wand begraben und getötet.

Zur Detonation im dritten Stock kam es - wie berichtet - gegen 4.30 Uhr. Durch die Druckwelle wurde sogar die Fassade des Bankgebäudes auf der anderen Straßenseite schwer beschädigt. Mauerwerk und Fenstersplitter flogen wie Projektile durch die Luft. Offenbar hatte der 44 Jahre alte Mieter aus Brandbeschleunigern und mehreren Bezinkanistern eine Brandbombe gebastelt.

Kleine Kinder unter den Verletzten
"Ein einziger Albtraum! Wir haben einen Riesenknall gehört, und plötzlich war alles voller Rauch und Feuer. Feuerwehrleute liefen durchs Haus und schrien: 'Alle müssen hinaus!'", schildert ein Bewohner im siebenten Stock. Der Pensionist und seine Enkelin kämpften sich - wie 50 andere geschockte Bewohner - durch das Flammeninferno ins Freie. Sieben Opfer - darunter auch fünf Kinder im Alter von zwei, drei, fünf, sechs und 15 Jahren - mussten ins Spital gebracht werden, während Einsatzkräfte die lodernde Feuerwand bekämpften.

Ein Anrainer hat den Löscheinsatz mitgefilmt - das YouTube-Video finden Sie hier .

Erst als der Brand unter Kontrolle war, zeigte sich das gesamte Ausmaß der Zerstörung. In der Wohnung, in der es zur Explosion gekommen war, waren durch die Wucht alle Zwischenwände umgestürzt. "Wir standen hüfthoch im Schutt und löschten die letzten Brandnester", schildert Gerald Schimpf von der Wiener Berufsfeuerwehr.

Fieberhafte Suche nach dem Bombenbastler
In der Nachbarwohnung fanden die Einsatzkräfte wenig später die Leiche einer 23 Jahre alten Studentin. Die junge Frau war von einer umgestürzten Ziegelwand getötet worden. Zwei besorgte Angehörige hatten im Freien vor dem Haus in der Marc-Aurel-Straße bangend auf die 23-Jährige gewartet, immer wieder auf ihrem Handy angerufen. Doch es meldete sich niemand. Als sie von der Todesnachricht erfuhren, brachen beide Angehörigen in Tränen aus und mussten von einem Notarzt betreut werden. "Ihre Eltern sind in Italien - sie brachen sofort ihren Urlaub ab", so ein Nachbar.

Wo sich der mutmaßliche Bombenbastler derzeit befindet, ist völlig unklar. Laut Polizeisprecherin Adina Mircioane wird fieberhaft nach dem Mann gefahndet.

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