Der Karton hatte sich noch nicht entzündet, als die Mesnerin gegen 16.30 Uhr die Blumen am Altar gießen wollte. Sie bemerkte, dass die Papiermanschetten einiger Blumentöpfe abgebrannt waren und entdeckte auch Brandspuren an einem Buch und auf einer Sitzauflage. Anschließend wurde sie dann auf die brennenden Kerzen im Karton aufmerksam. Die erschrockene Mesnerin verständigte daraufhin den Pfarrer und die Polizei.
Als der Geistliche zum Gotteshaus eilte, um es zu versperren, stieß er in der Nähe der Kirche auf den Burschen, der sich eigenartig verhielt. Der Pfarrer meldete die Begegnung umgehend der Polizei, die Beamten spürten den Niederösterreicher, der aus dem Bezirk Krems stammt, schließlich vor einer privaten Herberge nahe der Pfarrkirche auf. Dort hatte sich der Lehrling einquartiert.
Ohne Reisepass war an Grenze Schluss
Weil der Minderjährige zuvor als abgängig gemeldet war, bestand gegen ihn ein Festnahmeauftrag. Die Beamten nahmen den 17-Jährigen vorläufig fest. Bei der Befragung auf der Polizeiinspektion Schwarzach im Pongau erzählte der Lehrling, er habe sich am 7. April mit dem Zug in Richtung Italien aufgemacht, es sei ihm dort ein Job angeboten worden. Da er aber keinen Reisepass bei sich hatte, sei er bei einer Grenzkontrolle zurückgewiesen worden, erklärte der Bursche.
Er sei dann mit einem anderen Zug in den Pongau gefahren und habe dort einen Zwischenstopp in St. Veit eingelegt, erzählte der Teenager. Nach längerem Leugnen gestand er laut Polizei schließlich ein, dass er in der Kirche gezündelt habe, um diese in Brand zu stecken. Er habe die Einsatzkräfte beim Löschen beobachten wollen, schilderte er den Beamten.
Die Mutter des Lehrlings wurde von der Polizei verständigt, dass sich ihr Sohn in Schwarzach befindet. Die Frau soll ihn nun dort abholen, erklärte eine Polizeisprecherin. Der Bursch wird wegen versuchter Brandstiftung angezeigt.
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