Falsche Identität

Auftragsmörder aus Russland in Wien verhaftet

Österreich
26.02.2014 14:02
Ein mutmaßlicher Auftragsmörder aus Russland ist am Dienstagnachmittag im Wiener Bezirk Landstraße verhaftet worden. Der Mann war im Jahr 2009 aus Russland geflüchtet und soll sich seit zumindest 2011 unter falscher Identität in Wien aufgehalten haben.

Der 38-jährige Anatoly R. soll Mitglied der russischen Mafia gewesen sein und die Leitung einer Gruppe von Auftragskillern innegehabt haben. Er steht im Verdacht, zwischen 1997 und 2004 in Nowosibirsk an der Ermordung von zumindest vier Menschen beteiligt gewesen sein. Darüber hinaus wird ihm ein Mordversuch vorgeworfen, zudem dürfte er zumindest ein Mordkomplott geschmiedet haben.

Sein Boss wiederum soll der mutmaßliche Dieb im Gesetz - so werden die Paten der russischen Mafia genannt - Alexander T. gewesen sein. Dieser soll sich wiederum zumindest einige Zeit lang bester Beziehungen zu Politikern der Region Nowosibirsk erfreut haben.

Verdächtiger besaß legale Aufenthaltsdokumente
Im Jahr 2009 flüchtete der 38 Jahre alte Verdächtige aus Russland und tauchte unter. Seit 2011 hielt er sich dann in Wien auf. Anatoly R. soll laut Mario Hejl, Sprecher des Bundeskriminalamts, legale Aufenthaltsdokumente besessen haben und auch gemeldet gewesen sein, aber unter falscher Identität, für die er gefälschte Papiere vorgewiesen hatte.

Die Zusammenarbeit zwischen Ermittlern des BK (Büro für Organisierte Kriminalität) und russischen Behörden führte schließlich zur Verhaftung des Verdächtigen. So wurde der 38-jährige Russe am Mittwoch in der Landstraßer Hauptstraße von seiner Festnahme völlig überrascht und leistete keinen Widerstand. Die Ermittler des BK wurden dabei vom Eko Cobra unterstützt. Wie die Beamten jedoch auf die Spur des 1,90 Meter großen Mannes mit dem Spitznamen "Celentano" kamen, wollte Hejl nicht näher erläutern.

Rasche Auslieferung an Russland geplant
Anatoly R. sitzt nun in der Justizanstalt Josefstadt in Auslieferungshaft. Bei seinen Einvernahmen gab er sich eher schweigsam. Laut Hejl war es Gegenstand der weiteren Ermittlungen, was er während seines Aufenthalts in Wien getan hat und ob er auch hierzulande für Straftaten infrage kommt. Prinzipiell sei davon auszugehen, dass der 38-Jährige so bald wie möglich an die russischen Behörden ausgeliefert wird, hieß es.

Russischen Medienberichten zufolge wurden Alexander T. und sieben Mitbeschuldigte übrigens bereits vor Gericht gestellt, unter anderem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Mordes und zahlreicher weiterer Delikte. T. erhielt im Dezember 2012 eine langjährige Haftstrafe.

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