Nach Tochter Karin

Auch Gunnar Prokop heuert bei Stronach an

(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Das Team Stronach bekommt weiteren Zuwachs aus der Familie Prokop: Gunnar Prokop hat am Donnerstag im Ö1-Mittagsjournal sein Engagement in der Partei des Austrokanadiers bestätigt. Der ehemalige Handballtrainer ist der Witwer von Ex-Innenministerin Liese Prokop (ÖVP). Im vergangenen Sommer war bereits seine Tochter Karin, Gemeinderätin in Maria Enzersdorf, zu Stronach gewechselt.

Karin Prokop hatte am Mittwoch überraschend auf eine Kandidatur bei den niederösterreichischen Landtagswahlen verzichtet und so für Debatten gesorgt. Stronach-Klubobmann Robert Lugar hatte erklärt, dass die niederösterreichische ÖVP die Politikerin zum Verzicht gedrängt habe. Diese Darstellung wies Gunnar Prokop im Ö1-Interview als "Unsinn" zurück: "Es hat nie irgendeine Intervention gegeben von der Partei oder von Erwin Pröll, dass Karin nicht kandidiert", so der 72-Jährige. Frank Stronach habe vielmehr von Anfang an geplant, dass sich seine Tochter auf den Wahlkampf im Bund konzentriere.

Schon zweiter Stronach-Sportler
Er selbst werde in Stronachs "Expertenteam" für den Bereich Sport zuständig sein, sagte der frühere Langzeit-Trainer und -Manager der Damenhandballmannschaft Hypo Niederösterreich. Prokop ist neben Ex-Teamkicker Matthias Dollinger bereits der zweite Mann aus der Sportszene, der zum Team Stronach wechselt. Dollinger hatte im vergangenen Dezember angekündigt, Stronach bei der Landtagswahl in Kärnten als Sportsprecher zu unterstützen.

Fair-Play-Sünder
Als Handball-Funktionär hatte Prokop einen bisweilen eigenwilligen Zugang zum Thema Fairness - bekanntlich einer der Kern-Werte des Team Stronach - an den Tag gelegt. So hatte er vor vier Jahren bei einem Champions-League-Spiel von Hypo Niederösterreich von der Trainerbank aus eine gegnerische Spielerin zu Fall gebracht und den Angriff ihrer Mannschaft unterbunden.

Dafür wurde er vom europäischen Verband EHF für drei Jahre gesperrt und mit einer Geldbuße von 45.000 Euro belegt. Begründung: Missachtung der Fair-Play-Prinzipien. Die Strafen wurden später reduziert, von seinen Funktionen bei Hypo Niederösterreich hat sich Prokop dennoch zurückgezogen.