"Behördenversagen"

Asylwerber erhielt erst nach 18 Jahren Bleiberecht

Österreich
11.11.2014 09:26
Unermessliche Geduld hat ein Asylwerber aus Bangladesch bewiesen: Nicht weniger als 18 Jahre hat der heute 38-Jährige auf einen Bescheid in seinem Asylverfahren in Österreich gewartet. Nachdem dies nach so vielen Jahren ohne Ergebnis als aussichtslos erschien, zog sein Anwalt den Antrag zurück. Stattdessen wurde dem perfekt integrierten Mann nun humanitäres Bleiberecht gewährt.

Dulal D'Costa hat es endlich geschafft: Er darf in Österreich bleiben. "Ich habe was gekriegt. Aber Gefühle habe ich noch nicht. Es ist schwer zu erklären", zeigte sich der 38-Jährige im Ö1-"Morgenjournal" sichtlich überwältigt.

Von einem vollen Erfolg könne man deshalb aber nicht sprechen, erklärte sein Anwalt Andreas Lepschi. "Über die Asylfrage ist letztlich nicht entschieden worden. Wir haben den Antrag nun zurückgenommen, um nicht noch weitere Jahre hier zu riskieren."

"Es ist ein komplettes Behördenversagen"
Neun Jahre hatte D'Costa bereits auf seinen ersten Bescheid warten müssen, die Berufung dagegen wurde abgelehnt. Dann kam es auch noch zu Verfahrensfehlern, hieß es in dem Ö1-Bericht. "Es ist wirklich ein komplettes Behördenversagen. Und ich vertrete hier nicht die Einzelfalltheorie", machte Lepschi seinem Ärger Luft.

D'Costa habe demnach durch das langjährige Verfahren viel Lebenszeit verloren. So durfte der Mann während des gesamten Verfahrens Österreich nicht mehr verlassen und nur selbstständig arbeiten. Er verkaufte deshalb in einem Pensionistenheim Zeitungen. Deutschkurse wurden dem Asylwerber nie bezahlt, außerdem konnte er sein Universitätsstudium nicht abschließen. "Um diese Chance ist er gebracht worden", so Lepschi.

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