Lukratives Geschäft

Asyl: Betreuungsfirma ORS bekam 2014 21 Mio. Euro

Österreich
17.08.2015 20:28
Die Asylarbeit in Österreich ist ein lohnendes Geschäft - nicht nur auf illegalem Wege für die Schlepper, sondern auch ganz legal für ein börsennotiertes Unternehmen. An die vom Innenministerium mit der Betreuung der Flüchtlinge beauftragte Schweizer Firma ORS wurden im Jahr 2014 knapp 21 Millionen Euro gezahlt. Das geht laut einem Medienbericht aus der Beantwortung einen Grünen-Anfrage durch Ministerin Johanna Mikl-Leitner hervor.

Die Gesamtaufwendungen im Jahr 2014 betrugen laut Beantwortung 20,98 Millionen Euro (2013: 18,9 Millionen Euro), berichtete die "Presse" am Montagabend. Davon entfielen 18,57 Millionen Euro auf die Betreuungsstellen Nord, Ost, Süd und West. Eine Aufgliederung der Kosten sei nicht möglich, da es für diese vier Einrichtungen eine Gesamtrechnung gebe, heißt es im Innenministerium.

Insgesamt beschäftigt die ORS Service GmbH 175 Sozialbetreuer, davon 75 im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen. Beschäftigt werden auch insgesamt 16 Pädagogen, sechs davon in dem überfüllten Zentrum in Niederösterreich. In der Anfragebeantwortung heißt es, dass die Betreuer zumindest eine abgeschlossene Ausbildung im Pädagogik-, Sozial- bzw. Pflegebereich oder eine mindestens dreijährige Berufspraxis bei der Betreuung von hilfs- und schutzbedürftigen Fremden aufweisen müssen.

ORS zahlt Praktikanten 1863 Euro im Monat
"Wir sind froh, wenn wir irgendjemanden finden, der sich das antut“, wird in dem Zeitungsbericht ein anonymer ORS-Mitarbeiter zitiert - in seinem Vertrag wurde Schweigepflicht zu den Arbeitsbedingungen vereinbart. Auf der Website des Unternehmens finden sich Dutzende Stellenausschreibungen in Sachen Flüchtlingsbetreuung. Dem Bericht zufolge wird in fast allen Bundesbetreuungsstellen Personal gesucht - auch Praktikanten, die sich die Schweizer Firma rund 1863 Euro im Monat kosten lässt. Als Voraussetzung wird eine laufende Ausbildung gefordert.

Bezahlt wird an ORS ein "pauschaler Sockelbetrag", in dem die Betreuungskosten enthalten sind und der sich je nach Auslastung der Betreuungsstelle staffelt, sowie eine Tagespauschale, die pro Person und Tag ausgezahlt wird. Laut "Presse" setzt das in Österreich, Deutschland und der Schweiz tätige börsennotierte Unternehmen rund 65 Millionen Euro um.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele