Gesundheitsreform

Ärztekammer wettert gegen Vorgehen der Politik

Österreich
24.11.2012 10:51
Die Ärztekammer weist die von der politischen Steuerungsgruppe für die Gesundheitsreform erhobenen Vorwürfe zurück. Die Politik habe Geheimverhandlungen geführt und sei nun offensichtlich überrascht, dass die betroffenen Ärzte das nicht einfach hinnehmen würden. Die Ärztekammer verunsichere nicht die Bevölkerung sondern informiere über die zu erwartenden Auswirkungen der "Gesundheitsreform", schreibt Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger (Bild) in einer Offenen Antwort auf den Offenen Brief der Steuerungsgruppe.

Gesundheitsminister Alois Stöger, Finanzministerin Maria Fekter, Landeshauptmann Josef Pühringer, Stadträtin Sonja Wehsely Hauptverbands-Vorsitzender Hans-Jörg Schelling und die Wiener Krankenkassenobfrau Ingrid Reischl hatten am Dienstag in einem Offenen Brief die Ärztekammer aufgefordert, ihr Vertrauensverhältnis zu den Patienten nicht "zu missbrauchen, um Misstrauen gegen die Gesundheitsreform zu säen" (siehe Infobox).

"Viele Fragen im Entwürfe zur Gesundheitsreform noch offen"
Wechselberger greift in seinem Antwortschreiben Fragen auf, die die Entwürfe zur Gesundheitsreform seiner Ansicht nach offen lassen. Das betreffe etwa den Vorrang der ambulanten Gesundheitversorgung durch niedergelassene Ärzte und die dringend erforderliche Entlastung der überfüllten Spitalsambulanzen und der Spitalsärzte. Welche flexiblen Zusammenarbeitsformen für Ärzte seien von der Gesunheitspolitik geplant, um das medizinische Angebot außerhalb der Spitäler inhaltlich und zeitlich zu verbessern und welche Maßnahmen seien vorgesehen, um die Attraktivität des Arztberufes zu heben und dem drohenden Ärztemangel entgegenzuwirken?

Diese offenen Fragen führten "zur begründeten Sorge" um die Zukunft der freien Arztpraxis und um die wohnortnahe Versorgung. Die Spitalsärztinnen und Spitalsärzte wiederum befürchten eine weitere Verschärfung des Arbeitsdruckes, obwohl die Bevölkerung schon jetzt mit überlangen Wartezeiten und überfüllten Spitalsambulamzen konfrontiert sei, heißt es in dem Schreiben.

Betroffen sei die Ärztekammer darüber hinaus von den Bestrebungen, in die Selbstverwaltung der Ärztinnen und Ärzte als Angehörige eines freien Berufes einzugreifen. Dabei stünden die Bereiche der Qualitätsicherung, Ausbildung und das bewährte Gesamtvertragssystem zur Diskussion.

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