Urteil in Graz

9 Jahre Haft für 200 Einbrüche und einen Überfall

Österreich
24.10.2014 07:50
"Auch wenn Sie es mir nicht glauben, ich bereue, was ich getan habe." Kleinlaut hat sich am Donnerstag das führende Mitglied einer Ostblock-Bande in Graz dem Schöffengericht präsentiert. Mehr als 200 Einbrüche mit einem Schaden von über einer Million Euro warf die Staatsanwaltschaft dem Moldawier vor. Und einen Banküberfall, den der 33-Jährige allerdings freiwillig gestanden hatte. Dafür setzte es neun Jahre Haft - nicht rechtskräftig.

70 Seiten umfasste die Anklageschrift. Es ging um gewerbsmäßig schweren Einbruch, schweren Diebstahl, Hehlerei, Urkundenunterdrückung und einen Bankraub. "Mit wechselnden Tätergruppen in Dreier- und Viererteams hat der Angeklagte zwischen 2008 und 2013 über 200 Einbrüche begangen, hauptsächlich in Westösterreich", fasste Staatsanwalt Rudolf Fauler im Prozess zusammen. Mehrfach entkam der Moldawier in dieser Zeit der Polizei, teils bei spektakulären Verfolgungsjagden auch mit der Cobra.

Bis zu neun Einbrüche pro Nacht verübt
Bis zu neun Einbrüche standen bei ihm pro Nacht auf dem Plan. Mit roher Gewalt und sehr zielgerichtet wurde vorgegangen. Im Visier waren Firmen, Vereine, Feuerwehrhäuser oder Gemeindeämter. Erbeutet wurden Bargeld und hochwertige Werkzeuge.

Dass sich der Angeklagte nicht an alles im Detail erinnern kann, hielt Fauler für nachvollziehbar. Und er honorierte nicht nur, dass der Angeklagte sich von Wohnhäusern ferngehalten hatte, sondern auch, dass der 33-Jährige einen Banküberfall 2009 in Wien aus freien Stücken gestanden hat. "Er wollte sein Gewissen erleichtern und reinen Tisch machen, weil er seinem vierjährigen Sohn irgendwann wieder ein Vater sein möchte", betonte sein Verteidiger.

Einbrüche bei Feuerwehren besonders verwerflich
"Sie sind nicht so leicht zu kriegen gewesen", spielte der vorsitzende Richter Stefan Koller auf die etlichen Male an, die der Mann mit den vielen Identitäten entwischen konnte. "Das würde ich nicht so sehen", entgegnete der Moldawier, "weil jetzt sitze ich ja hier."

Das nicht rechtskräftige Urteil: neun Jahre Haft. Als besonders verwerflich wertete der Richter die vielen Einbrüche zum Nachteil der Feuerwehr: "Die müssen ausrücken und plötzlich ist kein Gerät mehr da…"

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