Für mehr Zuzahlung

39 Prozent würden mehr für Gesundheit ausgeben

Österreich
16.05.2008 12:14
39 Prozent der Österreicher wären bereit, mehr für ihre Gesundheit zu zahlen. Das geht aus einer "Market"-Umfrage im Auftrag der Vinzenz-Gruppe, die Vereinigung der Ordensspitäler, hervor. Knapp ein Drittel der Befragten ist dafür, die Finanzierung des Gesundheitswesens durch Einsparungen langfristig sicherzustellen. Die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem ist mit 87 Prozent sehr hoch.

Die Einsparungen könnten nach Ansicht der Österreicher am ehesten durch eine Senkung der Verwaltungskosten in den Spitälern und durch eine Senkung der Medikamentenpreise erfolgen.

15 Prozent der Österreicher wären bereit, für ihre Gesundheit bis zu 20 Euro pro Monat mehr auszugeben. Weitere 14 Prozent würden bis zu 50 Euro monatlich mehr ausgeben und weitere zehn Prozent würden mehr als 50 Euro zahlen. Genau ein Drittel der Befragten ist nicht bereit, für die Gesundheit mehr Geld auszugeben und ein relativ hoher Anteil von 28 Prozent wollte dazu keine Angaben machen.

73 Prozent mit Finanzierungssystem zufrieden
Mit dem derzeitigen Finanzierungssystem sind die Österreicher großteils zufrieden. Fast drei Viertel (73 Prozent) wollen die Finanzierung über Steuern und Sozialversicherungsbeiträge beibehalten. Um die langfristige Finanzierung des Gesundheitswesens sicherzustellen, befürworten 31 Prozent Einsparungen. Eine Umwidmung von Steuermitteln aus anderen öffentlichen Bereichen kommt für 19 Prozent in Frage. Sondersteuern für Risikogruppen, wie für Raucher, Alkoholiker oder Risikosportler, wären für 14 Prozent denkbar. Höhere Steuern wollen nur 11 Prozent, mehr Selbstbehalte 10 und Einschränkungen von medizinischen Leistungen zwei Prozent.

Verwaltung und Medikamente sollen weniger kosten
Einsparen könnte man nach Ansicht der Österreicher am ehesten durch eine Senkung der Verwaltungskosten in den Spitälern (57 Prozent) und durch die Senkung der Medikamentenpreise (54 Prozent). Immerhin ein Drittel (32 Prozent) sieht auch durch die Reduktion des Einflusses der Politik auf die Krankenhäuser Einsparungsmöglichkeiten. Mehr Geld investieren würden die Österreicher am ehesten in die medizinische Forschung (44 Prozent), in mehr Zeit und menschliche Zuwendung durch die Spitalsmitarbeiter (40 Prozent) und in die Reduktion von Wartezeiten bei Operationen und Untersuchungen (37 Prozent).

Gesundheitssystem bei Österreichern beliebt
Grundsätzlich sind die Österreicher mit dem Gesundheitssystem einverstanden, 23 Prozent sind "sehr zufrieden", weitere 64 Prozent "zufrieden". Die überwiegende Mehrheit hält auch die Versorgung mit Ärzten für ausreichend. 83 Prozent meinen, dass es in ihrer Region eine ausreichende Zahl an niedergelassenen Haus- und Fachärzten gibt. Hier gibt es allerdings deutliche regionale Unterschiede. Auffallend ist, dass sich in Wien 92 Prozent ausreichend versorgt fühlen, in Oberösterreich, wo die Krankenkasse finanziell wesentlich besser da steht, hingegen nur 73 Prozent.

Immerhin zwei Drittel der Österreicher sehen auch große Unterschiede in der Qualität der Spitäler in Österreicher. Diese Unterschiede orten sie am ehesten in der fachlichen Kompetenz und Qualifikation der Ärzte sowie in der Pflege und Betreuung (je 19 Prozent). Geteilt ist die Meinung, darüber, ob die Spitäler effizient geführt werden, 44 Prozent sind dieser Meinung, 40 Prozent nicht. Market hat Anfang April 1.000 Österreicher ab 18 Jahren telefonisch befragt. Die Schwankungsbreite liebt bei plus/minus 3,16 Prozent.

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