Parkpickerl-Streit

ÖVPler hoffte, dass sich Vassilakou “bald totlacht”

Österreich
08.10.2012 12:25
Bei der Debatte um das Wiener Parkpickerl geht es inzwischen nicht nur mehr um Inhalte - sondern zum Beispiel auch um erboste Internet-Postings. Für Aufregung sorgt derzeit der Wiener ÖVP-Bezirksrat Peter Zauner, der folgenden Eintrag verfasst hat: "Vassilakou lacht sich über Währing tot (hoffentlich bald)." Am Montag hat er sich bei der Grünen-Verkehrsstadträtin dafür entschuldigt - so halb, irgendwie. Denn der unbedenkliche "Wiener Ausdruck" des Totlachens habe ja nichts mit Töten zu tun, meint Zauner.

Es sei nie seine Absicht gewesen, Vassilakou etwas Böses oder gar den Tod zu wünschen, erklärte Zauner am Montag in einer Aussendung. Es sei ihm nicht bewusst gewesen, dass der "Wiener Ausdruck" des "Totlachens" in diese Richtung interpretiert werden könnte: "Das war und ist nicht mein Stil, daher möchte ich mich dafür in aller Form entschuldigen. Wir mögen in der Sache verschiedene Standpunkte haben, aber es gibt definitiv Grenzen, wenn es um Privates, insbesondere die Gesundheit, geht."

Im Büro der Vizebürgermeisterin zeigte man sich vorerst eher abwartend - mit Verweis auf einen Eintrag des Politikers auf der Facebook-Seite Vassilakous. Dort habe dieser vor seiner Aussendung versichert: "Ich wünsche Ihnen, bei Gott, nicht den Tod. Ich werde mich jedoch selbstverständlich nicht dafür entschuldigen, dass ich Wiener bin und Floskeln benutze, die seit langer Zeit in unserem Sprachraum üblich und unbedenklich sind." Zauner solle sich entscheiden, zu welcher Aussage er stehe, hieß es.

"Verjagte" Parker fallen in Pickerl-losen Bezirk ein
Anlass für die Querelen ist die Situation im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing. Dort gibt es kein Parkpickerl. Der von einem ÖVP-Bezirksvorsteher geführte Bezirk hat sich - nach einer Befragung der Wohnbevölkerung - gegen eine Einführung ausgesprochen. Seither hat sich die Parkplatzsituation dort massiv verschärft, weil die "verjagten" Pendler und Gebührensparer aus den benachbarten Bezirken in Währung Zuflucht suchen.

Inhaltlich bleibt die Kritik der ÖVP, die sich auch für eine Befragung in ganz Wien starkmacht, jedenfalls aufrecht: "Vassilakou trägt die Hauptschuld an der derzeitigen Situation und ist sehenden Auges in das Chaos gelaufen", befand der Obmann der Wiener ÖVP, Manfred Juraczka, am Montag in einer Aussendung. Vorwürfe, wonach die ÖVP mit einer Negativkampagne gegen das Pickerl zum Chaos beigetragen habe, wies er zurück. Der Wunsch nach einer Volksbefragung sei keineswegs eine Kampagne, versicherte Juraczka.

Pickerl-Bereich vor einer Woche ausgedehnt
Die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in Wien wurde vor einer Woche auf Bezirke bzw. Bezirksteile außerhalb des Gürtels ausgeweitet. Anrainer brauchen dort ein Parkpickerl, um ihr Fahrzeug ohne zeitliche Beschränkung in der Kurzparkzone abstellen zu dürfen. Die umstrittene Maßnahme führte - zumindest vorerst - für viel Platz in den neuen Pickerl-Bereichen. Außerhalb der Zonen werden Parkplätze hingegen jetzt zur Mangelware.

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