Polizei rüstet auf

Im Linzer Zeltlager drohen nun Nationen-Konflikte

Oberösterreich
04.06.2015 12:03
Somalier aus zwei verfeindeten Stämmen sind ebenso im Zeltlager am Areal des Linzer Polizeisportvereins untergebracht wie Asylwerber aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, quer durch alle Religionsgemeinschaften. Konflikte scheinen vorprogrammiert. Bundes- und Landespolitiker schieben sich den "Schwarzen Peter" zu.

Nach der Kälte im Regen-Mai dunsten aktuell 229 Asylwerber in den 30 Zelten am Gelände des Linzer Polizeisportvereins. Die Lage hat sich wieder beruhigt. "Schuld" ist auch die Exekutive, die zwar nicht direkt in Uniform vor Ort sein darf, aber dennoch massiv Präsenz zeigt. "Wir haben die Streifentätigkeit im Umfeld bewusst verstärkt. Einerseits, damit wir schnell zur Stelle sein können, falls etwas passiert. Andererseits, damit niemand auf dumme Gedanken kommt", erklärt der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter auf "Krone"-Anfrage.

"Das sind keine bösen Leute, es gibt überhaupt keine Probleme mit denen", bestätigt auch Franz Prandstetter, seit 13 Jahren Pächter des Polizeisportbuffets in der Derfflingerstraße 5: "Nur machen mir die Asylwerber das Geschäft kaputt, weil viele Feiern abgesagt werden." Das Zeltlager war, wie berichtet, durch die Randale von 50 Asylwerbern, die mit der Verpflegung nicht einverstanden waren, zusätzlich in die Schlagzeilen geraten. Experten in der Flüchtlingsbetreuung sind sich einig, dass solche Massenquartiere besonders gefährlich sind. Dennoch ist kein Ende der Zeltlager in Linz und Thalham in Sicht. Im Gegenteil.

Zelte bleiben so lange, bis Oberösterreich Quote erfüllt
Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, sagte auf "Krone"-Anfrage: "Die Zeltlager werden so lange bestehen bleiben, so lange das Land Oberösterreich seine Verpflichtungen zur Bereitstellung von Quartieren für Asylwerber nicht hundertprozentig erfüllt." Damit bleiben die Fronten zwischen Innenministerium und Soziallandesrätin Gertraud Jahn verhärtet. Die SP-Politikerin kontert auf die Vorwürfe: "Wir haben seit August 2400 Betreuungsplätze geschaffen. In Niederösterreich, das wesentlich größer ist, fehlen 1600. Das Ganze lässt sich nur gemeinsam lösen."

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