5,5 Mio. Geldstrafe

OGH: 15 Monate unbedingt für Ex-Sturm-Boss Kartnig

Sport
23.04.2014 14:53
Ex-Sturm-Graz-Präsident Hannes Kartnig ist am Mittwoch vom Obersten Gerichtshof wegen Abgabenhinterziehung und versuchten schweren Betruges zu 15 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden. Dazu kommen 5,5 Millionen Euro Geldstrafe. Kartnig war in erster Instanz zu fünf Jahren und 6,6 Millionen verurteilt worden - der OGH-Spruch fällt damit geringer aus als das Ersturteil.

Hannes Kartnig (63) und auch der Staatsanwalt hatten gegen das erste Urteil des Grazer Staflandesgerichts, das wegen schweren Betruges, grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen sowie Steuerhinterziehung verhängt worden war, Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung eingelegt. Teile des Prozesses, in denen es um falsche Angaben über den Kartenverkauf gegenüber den Fußballverbänden bzw. auch wieder um steuerliche Angelegenheiten geht, müssen nun laut OGH-Beschluss wiederholt werden.

Strafe könnte sich wieder erhöhen
Die Reduzierung der Strafe von fünf Jahren auf 15 Monate Haft bzw. von 6,6 Millionen Euro auf 5,5 Millionen erfolgte in erster Linie wegen der langen Verfahrensdauer von acht Jahren. Nach der teilweisen Neuaustragung des Prozesses könnte sich das Strafmaß am Ende dennoch wieder erhöhen. Und: Wenn Kartnig die nun verhängte 5,5-Millionen-Pönale nicht bezahlen könnte, würden weitere 15 Monate Haft hinzukommen.

Verteidiger forderte bedingte Haft
Kartnigs Verteidiger Roland Kier hatte am Mittwoch vor allem die Frage nach dem Motiv seines Mandanten gestellt. "Er ist zu Sturm gekommen, als der Verein schwer verschuldet war", so Kier. "Er hat sich in den Kopf gesetzt, es muss in der Steiermark einen Fußballmeister geben", für seinen sportlichen Fanatismus habe er sogar "seine private Existenz riskiert". Kier plädierte eindringlich für eine bedingte Strafe und führte neben der Unbescholtenheit seines Mandanten die Verfahrensdauer an.

"Es tut mir leid"
Auch die Angeklagten - neben Kartnig sieben weitere - kamen vor dem Obersten Gericht in Wien erneut zu Wort. Kartnig erklärte sichtlich mitgenommen: "Es tut mir leid, dass mir einige Fehler passiert sind." Der ehemalige Manager des Grazer Fußballvereins, Heinz Schilcher, meinte: "Ich möchte betonen, dass die letzten sieben bis acht Jahre die schlimmsten meines Lebens waren, die ich nicht noch einmal erleben möchte."

Schilcher-Urteil bestätigt
Das Urteil gegen Schilcher - eine Geldstrafe von 1,9 Millionen Euro - wurde indes vom OGH ebenso wie die Urteile gegen drei weitere Beschuldigte bestätigt. Bei weiteren drei Angeklagten wurden die Strafen reduziert.

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(Bild: KMM)



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