Der charakteristische, weltweit verbreitete Saurichthys hat einen langen, schlanken Rumpf (kleines Bild) und eine spitze, vielzahnige Schnauze und lebte vor 252 bis 201 Millionen Jahren während der Trias-Periode. Zwei neue Arten dieses ausgestorbenen Knochenfisches haben Paläontologen der Universität Zürich gemeinsam mit deutschen und chinesischen Wissenschaftlern entdeckt.
Die erste neue Art, die Saurichthys breviabdominalis getauft wurde, ist nach seinem relativ kurzen und kräftigen Rumpf benannt, die zweite, namens Saurichthys rieppeli, nach dem früher an der Universität Zürich tätigen Paläontologen Olivier Rieppel. Mit den beiden neuen sind nun insgesamt sechs Saurichthys-Arten vom Monte San Giorgio, dem UNESCO-Weltnaturerbe im Tessin, nachgewiesen. Dies macht Saurichthys zum arten- sowie individuenreichsten Fisch dieser klassischen Fundstelle der Mittleren Trias.
Unterschiedliche Lebens- und Ernährungsweisen
Die beiden 40 bis 60 Zentimeter langen versteinerten Skelette unterscheiden sich in ihrer Kopf- und Rumpfform von den bis dato bekannten Saurichthys-Arten. "Diese Unterschiede weisen auf verschiedene Jagdstile und vielgestaltige Lebensräume im damaligen Flachmeer hin. Offenbar konnten mehrere Arten nebeneinander existieren", erklärt Heinz Furrer, Paläontologe der Universität Zürich und Leiter des Forschungsprojekts. Er glaubt, dass die Fähigkeit zur Anpassung an spezialisierte ökologische Nischen den evolutionären Erfolg dieser Fische ermöglicht haben.
Monte San Giorgio berühmt für seine Fossilfunde
Der Monte San Giorgio ist weltberühmt für seine zahlreichen und einmalig erhaltenen Fossilien in verschiedenen Fundschichten. Dank systematischer Fossiliengrabungen der Universität Zürich zwischen 1924 und 2004 steht ein reiches Sammlungsmaterial gut erhaltener fossiler Reptilien und Fische zur Verfügung. Im Rahmen eines Forschungsprojekts des Schweizerischen Nationalfonds haben die Wissenschaftler in den letzten drei Jahren am Paläontologischen Institut und Museum der Universität Zürich mehr als 100 ausgezeichnet erhaltene Funde in aufwändiger Feinarbeit freigelegt und untersucht.
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