Nahost-Konflikt

Zwei US-Bürger unter toten israelischen Soldaten

Ausland
21.07.2014 09:48
Unter den bei der Bodenoffensive im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten sind auch zwei US-Bürger. Wie US-Medien unter Berufung auf Freunde und Verwandte der Toten berichteten, kämpften die beiden Männer für die israelische Armee. Die Gesamtzahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn der Auseinandersetzungen am 8. Juli ist mittlerweile auf mehr als 500 gestiegen.

Das US-Außenministerium bestätigte, dass die US-Bürger Max Steinberg und Sean Carmeli im Gazastreifen gestorben seien. Angaben zu den Todesumständen oder der Tätigkeit der beiden machte das Ministerium allerdings vorerst nicht. Der "Los Angeles Times" zufolge dienten die 21 und 24 Jahre alten Männer in der Brigade Golani der israelischen Armee. Das "Jewish Journal of Greater Los Angeles" berichtete, Steinberg habe seit Ende des Jahres 2012 als Scharfschütze für die Brigade gearbeitet.

Verwirrung um Soldaten-Entführung in Gaza
Verwirrung herrschte unterdessen am Montag über die angebliche Entführung eines israelischen Soldaten im Gazstreifen: Radikalislamistische Kämpfer der Hamas hatten am Sonntagabend erklärt, den Soldaten Schaul Aaron verschleppt zu haben. Der israelische Botschafter bei den UNO, Ron Posor, wies die Darstellung der Palästinenser allerdings kurze Zeit später zurück.

Diese Gerüchte sind unwahr", sagte Prosor am Sonntagabend am Rande einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zum Gaza-Konflikt in New York. Es befinde sich kein israelischer Soldat in der Gewalt der Hamas. Die Essedin-el-Kassam-Brigaden hatten zuvor erklärt, einen israelischen Soldaten verschleppt zu haben.

Palästinenser jubeln über Entführungsmeldung
"Der israelische Soldat Schaul Aaron ist in den Händen der Essedin-el-Kassam-Brigaden", sagte ein Sprecher der Brigaden mit dem Kampfnamen Abu Obeida am Sonntagabend im Fernsehen. In Gaza-Stadt sowie in Ramallah und Hebron im Westjordanland kam es daraufhin zu Jubelszenen, wie AFP-Korrespondenten berichteten.

Die Essedin-al-Kassam-Brigaden sind der bewaffnete Arm der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert. Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri nannte die mutmaßliche Entführung einen "großen Sieg und eine Rache für das Blut der Märtyrer". Die Hamas hatte zuletzt im Jahr 2006 einen israelischen Soldaten verschleppt. Gilad Shalit wurde erst 2011 im Austausch gegen 1.027 in Israel inhaftierte Palästinenser freigelassen.

UNO-Sicherheitsrat fordert Feuerpause
Nach den zunehmenden Kämpfen im Nahen Osten forderte der UNO-Sicherheitsrat eine Feuerpause und den Schutz von Ziviliste. "Wir sind sehr besorgt um die Zivilisten im Kampfgebiet", so Ruandas UN-Botschafter Eugene-Richard Gasana, in diesem Monat Präsident des Rates, in New York. "Wir rufen alle Seiten auf, alles Notwendige zum Schutz der Zivilisten zu tun."

Die Zahl der palästinensischen Toten bei israelischen Angriffen im Gazastreifen ist unterdessen auf mehr als 500 gestiegen. Seit Beginn der Offensive in dem schmalen Küstenstreifen am Mittelmeer vor knapp zwei Wochen seien mehr als 3.100 Menschen verletzt worden, teilten die örtlichen Rettungskräfte mit. Unter den Opfern in dem Palästinensergebiet seien viele Frauen und Kinder.

Auf der israelischen Seite kamen bisher 18 Soldaten und zwei Zivilisten ums Leben. Rund 80 israelische Soldaten wurden nach Angaben des israelischen Rundfunks bei den Kämpfen verletzt.

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