16 Stunden Wartezeit

Wien: Polizeieinsatz nach Tumult in Kinderambulanz

Österreich
01.02.2016 16:02

Bis zu 16 Stunden Warten, schreiende Kinder, streitende Elternteile, Randale, Brüllereien - kaum zu glauben, dass sich all diese Szenen in der Kinderambulanz des Wiener Donauspitals zugetragen haben. Aber so ist es: Empörte Eltern mussten am Sonntag sogar die Polizei rufen, weil das Personal total überfordert war.

Sonntagfrüh wachte die 15 Monate alte Lisa mit glühenden Wangen und glasigen Augen auf. Weil das Fieberthermometer am Vormittag mehr als 41 Grad anzeigte, entschieden die Jungeltern Mario und Verena H., in die Kinderambulanz ins Donauspital im 22. Bezirk zu fahren. "Unsere Kleine hatte erst vor Kurzem eine schlimme Erkältung, darum wollten wir auf Nummer sicher gehen", sagt Mario H.

Aus "länger dauern" wurde stundenlanges Warten
In der Ambulanz folgte ein heilloses Durcheinander: "Das Wartezimmer war bis auf den letzten Platz belegt. Die Sprechstundenhilfe bat uns um Verständnis, dass es heute länger dauern wird", so H. Aus dem "länger dauern" wurde stundenlanges Warten. Besorgte Eltern gerieten in Streit, dazu die schlechte Luft in dem völlig überfüllten Raum und die Schreie der leidenden Kinder. "Wir waren mittlerweile acht Stunden dort. Alle - das Personal, aber auch die Eltern - waren natürlich mehr als nur gereizt", berichtet Mario H.

Die Stimmung drohte im Wartezimmer zu kippen. Bevor das geschah, alarmierten Eltern die Polizei. "Die Beamten blieben so lange vor Ort, bis sich die Situation wieder beruhigt hatte", sagt Polizeisprecher Roman Hahslinger.

Grippewelle grassiert
Lisa musste insgesamt neun Stunden warten, bis sie behandelt wurde. "Wir haben es aber noch gut getroffen, unser Nachbar war am Sonntag 16 Stunden im Spital", erzählt Verena H. Beim Krankenanstaltenverbund bedauert man den Vorfall: "Aufgrund der Grippewelle hatten wir dieses Wochenende 450 statt 50 Patienten in der Ambulanz", erklärt ein Sprecher. "Wir haben sämtliche Ärzte zusammengetrommelt. Längere Wartezeiten konnten aber trotzdem nicht verhindert werden."

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