Mangel an Themen?

Wahlbeteiligung in Graz sinkt seit 1945 kontinuierlich

Österreich
19.11.2012 08:34
Graz wählt - und keiner geht hin? Beobachter fürchten, dass viele Grazer den Wahlsonntag etwa in der Südsteiermark verbringen und die Gemeinderatswahl "spritzen" werden. Es sei den Parteien bisher nicht gelungen, für Spannung zu sorgen. Und der amtierende Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) habe keine ernstzunehmenden Gegner. Immerhin: Bei der Vorwahl am Freitag herrschte viel Andrang.

Im Grazer Wahlkampf regiert die Langeweile. Themen gibt es nicht, das Wahlvolk muss sich mit Worthülsen begnügen ("Mehr für Graz", "Graz anders denken", "Politik mit Hausverstand"). Für die Wahlbeteiligung verheiße das nichts Gutes, schlägt der renommierte Politikwissenschafter Peter Filzmaier Alarm.

Die "Krone" hat beim Meinungsforschungsinstitut "bmm" eine große Umfrage in Auftrag gegeben: Dort gaben gerade einmal 35,3 Prozent der Befragten an, sicher zur Wahl zu gehen.

Leichte Steigerung bei vorgezogener Stimmabgabe
Dass immer weniger Leute zur Wahl gehen, ist nichts Neues. 2008 lag die Wahlbeteiligung nur noch bei mageren 57,9 Prozent - der bisherige Tiefpunkt (siehe Grafik: Bild 2). Im Jahr 1949 schritten noch unvorstellbare 96,5 Prozent der Grazer zur Urne. Auch bei der letzten Landtagswahl war die Beteiligung so niedrig wie nie zuvor.

Wie am Wochenende verlautbart wurde, haben 8.795 Grazer bereits ihr Kreuzerl gemacht. "Im Jahr 2008 nutzten 6.069 Wahlberechtigte die Möglichkeit der vorgezogenen Stimmabgabe - im Vergleich dazu ist die Beteiligung heuer also um 1,13 Prozent gestiegen", sagt der Leiter der Wahlbehörde, Wolfgang Schwartz. Ein echtes Indiz dafür, dass entgegen den Erwartungen wieder mehr zur Wahl gehen, ist das zwar nicht - aber es macht Hoffnung.

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