Nach langem Streit

Vietnam-Veteran Hagel ist neuer Pentagon-Chef

(Bild: EPA)

Nach wochenlangem Streit über seine Nominierung ist Chuck Hagel nun offiziell neuer Verteidigungsminister der USA. Hagel legte am Mittwoch im Pentagon seinen Amtseid ab und folgt damit Leon Panetta nach, der in den Ruhestand geht. Der 66-Jährige Vietnam-Veteran Hagel erklärte, dass die USA vor "enormen Herausforderungen" stünden und gemeinsam mit ihren Verbündeten eine Führungsrolle in der Welt einnehmen müssten.

Hagel war am Dienstag vom Senat bestätigt worden, nachdem die Republikaner ihre Blockade der Personalie beendet hatten. Der frühere republikanische Senator aus Nebraska ist in seiner eigenen Partei nicht wohlgelitten.

Kritik von konservativen Republikanern
Vor allem führende Konservative halten ihn für zu nachgiebig im Atomstreit mit dem Iran und werfen ihm zudem vor, nicht eng genug an der Seite Israels zu stehen. Auch seine kritische Haltung zum Irak-Krieg unter Ex-Präsident George W. Bush hat ihm im konservativen Lager heftige Kritik eingebracht.

Hagel ist der erste Verteidigungsminister in der Geschichte der USA, dessen Nominierung mit einem sogenannten Filibuster torpediert wurde. Dabei handelt es sich um eine Verzögerung von Abstimmungen durch Endlosdebatten im Senat.

Afghanistan-Abzug und Budgetkürzungen
Die fehlende Akzeptanz bei den Republikanern dürfte die Aufgabe des Vietnam-Veteranen nicht leichter machen: Unter anderem muss Hagel den Militäreinsatz in Afghanistan abwickeln und schmerzhafte Budgetkürzungen im Verteidigungsbereich durchsetzen.