Moskau dementiert

Ukraine: Poroschenko ortet “russische Invasion”

Ausland
28.08.2014 12:21
Bei den Kämpfen in der Ostukraine haben laut ukrainischen Angaben die Separatisten gemeinsam mit dem russischen Militär am Donnerstag die Kontrolle über die Grenzstadt Nowoasowsk übernommen. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sprach von einer "russischen Invasion". Die Führung in Moskau dementierte umgehend.

Nach einer Sondersitzung der OSZE am Donnerstag in Wien wies der russische OSZE-Vertreter Andrej Kelin Behauptungen über einen Einmarsch seines Landes in der Ostukraine zurück. Die russische Führung habe "keinerlei Interesse" an einer Invasion in der Ostukraine, so Kelin. "Wir haben ganz klar gesagt, dass Russland keine Truppen in der Ostukraine hat. Zu den aktuellen Entwicklungen kann ich nur sagen, dass wir weder an einer Invasion noch an einer Entsendung von Truppen interessiert sind. Die diesbezüglichen westlichen Bedenken entbehren jeder Grundlage."

Poroschenko sagte jedenfalls einen geplanten Besuch in der Türkei ab und berief eine Notfallsitzung des nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates ein, um über weitere Schritte zu beraten.

3.000 Freiwillige aus Russland unterstützen Rebellen
Bereits zuvor hatte Separatistenführer Alexander Sachartschenko erklärt, man mache an der Küste des Asowschen Meeres rasche Fortschritte. Man rücke nun mit Panzern auf die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol vor. "Die Befreiung der Stadt ist eine Sache von Tagen." Etwa 3.000 Freiwillige aus Russland würden demnach die Separatisten unterstützen. Zugleich sagte er, dass die Rebellen das ukrainische Militär ohne Hilfe des russischen Staats besiegen könnten.

Die ukrainische Armee bereitet sich bereits auf eine Offensive vor. "Wir formieren zwei Verteidigungslinien und graben uns ein", sagte ein Militärsprecher in Kiew. Die Region Mariupol am Asowschen Meer ist die Landverbindung zwischen Russland und der von Moskau im März einverleibten Halbinsel Krim.

Poroschenko fährt am Wochenende zum EU-Gipfel
Indes wird sich der EU-Sondergipfel am Samstag auch mit der sich zuspitzenden Lage in der Ukraine beschäftigen. Poroschenko werde dazu nach Brüssel kommen, kündigte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton an. "Die Ukraine steht auf der Agenda des Gipfels. Wir sind extrem besorgt über die jüngsten Entwicklungen." Auch die EU-Außenminister werden sich demnach am Freitag und am Samstag bei einem Treffen in Mailand mit der Ukraine-Krise befassen.

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