Suche nach Komplizen

USA: DNA-Spur auf Pizza überführt Vierfachmörder

Ausland
23.05.2015 13:29
DNA-Spuren am übrig gelassenen Rand einer Pizza haben die Polizei von Washington laut Medienberichten zu einem mutmaßlichen Vierfachmörder geführt: Im Zusammenhang mit dem Mordfall an dem Industriellen Savvas Savopoulos und seiner Familie wurde Daron Dylon Wint am Freitag verhaftet. Nun sucht die Polizei nach Komplizen, denn Wint habe die Tat nicht allein begehen können, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Savopoulos, seine Frau, der zehnjährige Sohn und die Haushälterin der Familie waren vergangene Woche ermordet und das Haus des Millionärs anschließend in Brand gesteckt worden. Die "Washington Post" berichtete, der Durchbruch bei den Ermittlungen sei gelungen, als DNA-Spuren des 34-jährigen Wint auf den Resten einer Pizza gefunden wurden, die in der Nacht des 13. Mai an die Adresse in dem noblen Wohnviertel von Washington geliefert wurde.

Die Polizei geht davon aus, dass die Familie und ihre Angestellte zu dem Zeitpunkt in dem Haus gefangen gehalten worden waren. Die vier Leichen waren gefesselt und mit deutlichen Spuren von Gewalteinwirkung im Inneren des Hauses gefunden worden, das am 14. Mai durch ein Feuer zerstört worden war.

Porsche gestohlen und verbrannt
Der ausgebrannte Porsche des Vorsitzenden des Baustoffherstellers American Iron Works wurde kurz nach Entdeckung der Leichen einige Kilometer von dem Haus entfernt gefunden. Nach Informationen der "Washington Post" hatte Savopoulos' persönlicher Assistent noch kurz bevor das Haus abbrannte ein Paket mit 40.000 Dollar (36.000 Euro) Bargeld dort vorbeigebracht.

Wint gilt laut Polizei als Hauptverdächtiger in dem Mordfall. Zunächst waren drei Männer und zwei Frauen mit ihm festgenommen, später aber wieder freigelassen worden. In Gerichtsunterlagen ist von "Wint und anderen" Verdächtigen die Rede. "Die in der beeidigten Erklärung beschriebenen Verbrechen erfordern die Anwesenheit und Mitwirkung von mehr als einer Person", heißt es darin.

Anwälte von Unschuld Wints überzeugt: "Netter Kerl"
Wint erschien am Freitag mit Hand- und Fußfesseln vor Gericht. Ihm wird schwerer bewaffneter Mord zur Last gelegt. Die nächste Anhörung ist für den 23. Juni angesetzt. Sein Pflichtverteidiger sagte, sein Mandant sei unschuldig. Ein früherer Anwalt des Verdächtigen sagte dem Fernsehsender CNN, die Polizei habe den Falschen gefasst. "Das ist nicht seine Tat. Er ist ein netter Kerl. Er ist ein Patriot", sagte der Anwalt Robin Ficker, der Wint nach eigenen Angaben zwischen 2005 und 2006 in sechs Fällen verteidigte. Jedesmal sei sein Mandant freigesprochen worden. Laut "Washington Post" hat Wint eine kriminelle Vergangenheit, er sei auch bereits wegen gewaltsamen Verhaltens auffällig geworden.

Der grausame Mord an den vier Menschen in dem ruhigen und exklusiven Stadtteil hatte die US-Hauptstadt aufgewühlt. In der Gegend befinden sich zahlreiche Botschaften und Diplomatenvillen. Auch US-Vizepräsident Joe Biden und seine Frau wohnen in der Nachbarschaft.

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