Nach Pipeline-Leck

Thailand: Kampf gegen Ölteppich bei Ferieninsel

Ausland
31.07.2013 14:09
Nach dem Leck in einer Ölpipeline sind vor wenigen Tagen rund 50.000 Liter Rohöl vor der Ostküste Thailands ausgeflossen. Trotz eilig errichteter Ölsperren und des intensiven Kampfes der Behörden und der Armee konnte nicht verhindert werden, dass der sich gebildete Ölteppich auch die beliebte Ferieninsel Koh Samet erreicht. Auf zahlreichen Stränden stehen derzeit Dutzende Arbeiter und Freiwillige in Schutzanzügen knietief in dem schwarzen öligen Schlick im Einsatz (Bilder).

Tote Fische, ölverschmierte Schnecken: Am Strand der thailändischen Ferieninsel Koh Samet laufen derzeit intensive Säuberungsarbeiten. Die Freiwilligen haben Bahnen von Löschpapier ausgelegt, um das Öl aufzusaugen. Wie viele Meerestiere zu Schaden gekommen sind, ist noch unklar. Am Strand lagen vereinzelt tote Fische.

Tourismusbehörde besorgt wegen Hotelstornierungen
Bei den Behörden wächst indes die Sorge vor den Auswirkungen der Ölverschmutzung auf Menschen, Umwelt und die Tourismuswirtschaft. "Wir hatten bereits Hotelstornierungen. Ob es größere Einbrüche gibt, hängt davon ab, wie schnell der Ölteppich beseitigt wird", meinte Chuchart Oncharoen, Regionaldirektor bei der Tourismusbehörde, vor wenigen Tagen. Koh Samet liegt etwa 150 Kilometer südöstlich von Bangkok und dient sowohl Bangkok-Bewohnern als auch internationalen Touristen als beliebtes Urlaubsziel.

Laut der Betreiberfirma der Pipeline wurde das ins Meer gelangte Öl bereits beseitigt. Die Säuberung der Strände dauere aber noch an, so ein Sprecher von PTT Global Chemical.

Greenpeace: "Nur Staub unter Teppich gekehrt"
Von den Aufräumungsarbeiten ist indes die Umweltorganisation Greenpeace nicht sehr begeistert. Sie kritisiert, dass die Firma Chemikalien auf den Ölteppich gesprüht hatte. "Das zersetzt das Öl nur und es sinkt zum Meeresboden. Das ist, als wenn man Staub unter den Teppich kehrt", sagte Sprecher Ply Pirom am Mittwoch. Die Meeresbehörde hat nach eigenen Angaben Klage gegen PTT Global Chemicals eingereicht.

Regierung: "Waren auf so etwas nicht vorbereitet"
Aber auch thailändische Politiker zeigen sich empört. So meinte der oppositionelle Parlamentsabgeordnete Sathit Pitutacha gegenüber dem australischen Nachrichtensender ABC: "Wenn die 50.000 Liter die tatsächliche Menge wäre, dann müssten sie es schon längst beseitigt haben."

Der stellvertretende Ministerpräsident Plodprasop Suraswadi musste bereits eingestehen, auf derartige Katastrophen nicht entsprechend vorbereitet gewesen zu sein, berichtete die Zeitung "Bangkok Post". Demnach würde um ausländische Hilfe angesucht.

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