An Konsulate gesandt

Terroralarm in Istanbul wegen Briefen mit Pulver

Ausland
24.10.2014 20:11
Terroralarm in der Türkei: Laut Behörden sind am Freitag in Istanbul gleich in mehreren ausländischen Konsulaten Briefe mit einem unbekannten gelben Pulver eingegangen. Auffallend ist, dass Vertretungen jener Staaten betroffen waren, die auch in der internationalen Anti-IS-Koalition vertreten sind.

Unter anderem war auch das deutsche Generalkonsulat in der türkischen Metropole betroffen. Dort sei ein "unbekannter Gegenstand" eingegangen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Ein Video auf der Website der Zeitung "Hürriyet" zeigte, wie der Eingang zum deutschen Konsulat in der Istanbuler Innenstadt mit einem Absperrband der Polizei blockiert wurde.

"Wir haben einen Briefumschlag erhalten, der denen in den anderen Konsulaten ähnelte, er wurde aber nicht geöffnet", sagte die französische Generalkonsulin Muriel Domenach. Es deute derzeit nichts darauf hin, dass es sich um eine gefährliches Substanz handle. Dem türkischen TV-Sender NTV zufolge rückten die Experten des Katastrophenschutzes am Donnerstag auch zu einem Einsatz in einem Postamt im Istanbuler Stadtteil Beyoglu aus.

Katastrophenschutz: Lediglich ein direkter Kontakt mit Pulver
Experten der türkischen Katastrophenschutzbehörde (Afad) entnahmen in den fünf Konsulaten Proben der unbekannten Substanz. Lediglich in der Vertretung Kanadas sei eine Person mit dem Pulver direkt in Berührung gekommen, teilte die Afad mit.

Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums wurden insgesamt 16 Konsulatsangestellte, die mit den Briefen in Kontakt kamen, medizinisch betreut. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme. Dem Ministerium zufolge soll das Ergebnis der Analysen bis Montag vorliegen.

Twitter-Star und Atatürk-Fan erschossen
Ebenfalls intensive Ermittlungen hat die Ermordung eines türkischen Twitter-Stars und glühenden Atatürk-Fans ausgelöst. Der 30-jährige Ferdi Özmen wurde am Donnerstag von einem unbekannten Angreifer auf offener Straße erschossen.

Die Bluttat hat auch eine heftige Debatte in den sozialen Medien der Türkei über die Hintergründe ausgelöst. Mehrere Internet-User äußerten den Verdacht, der Mord könnte politisch oder religiös motiviert seien, zumal Özmen wiederholt bedroht worden sei. Andere meinten, es habe sich um eine "persönliche Rache" gehandelt. Angesichts des stetig wachsenden Einflusses islamischer Kräfte in der Türkei sehen sich viele Anhänger der laizistischen Staatsidee Atatürks, wie sie auch Özmen vertrat, in die Defensive gedrängt.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele