Mit Sherpas am Berg

TV-Team filmte Todeslawine vom Mount Everest

Ausland
20.04.2014 16:11
Nach dem schweren Lawinenunglück am Mount Everest am Freitag sind nun erste Bilder der Katastrophe aufgetaucht. Ein Team des US-Fernsehsenders NBC war mit einigen der verunglückten Sherpas am Berg, sagte ein Sprecher gegenüber US-Medien. Die Mannschaft habe an einer Dokumentation gearbeitet. In zwei Gruppen waren sie nach oben marschiert, als sich die tödliche Lawine löste, berichtet die deutsche "Bild".

Fünf nepalesische Bergführer fixierten gerade ihre Kletterseile. Sie konnten nicht mehr vor den Schneemassen flüchten und kamen in der Lawine zu Tode. Der übrigen Helfer sowie die Filmcrew selbst überstanden das Unglück unverletzt. Neben den Sherpas des NBC-Teams wurde die Lawine für elf weitere Nepalesen zum eisigen Grab.

Suche nach letzten Vermissten eingestellt
Drei Bergführer konnten auch zwei Tage nach dem bisher schlimmsten Unglück am höchsten Berg der Welt noch nicht gefunden werden. Die Suche nach ihnen wurde am Sonntag endgültig eingestellt, die Leichen könnten im Schnee kaum noch gefunden werden, teilte das Tourismusministerium mit. Die Rettungskräfte hatten schon seit Samstag keine Hoffnung mehr, noch Überlebende zu finden. Außerdem machte ihnen zuletzt schlechtes Wetter zu schaffen.

Die nepalesischen Bergführer waren Freitag früh auf 5.800 Metern Höhe im sogenannten Popcorn-Feld verschüttet worden, das auf der Route zum tückischen Khumbu-Eisfall liegt. Insgesamt wurden 25 Personen verschüttet, neun konnten gerettet werden.

Überlebender: "Dachte nicht, dass ich das überstehen würde"
Einer der Überlebenden ist der 26-jährige Wangdi, der gegenüber dem US-Nachrichtensender CNN die dramatischen Momente schilderte. Wangdi sei mit einer Gruppe von Kollegen gerade dabei gewesen, Lager II oberhalb des Basislagers aufzubauen, als die Lawine kam. "Ein riesiges Stück Eis stürzte plötzlich vom Berg herunter. Ich dachte nicht, dass ich das überstehen würde", so Wangdi.

Gemeinsam mit einem anderen Sherpa konnte sich der Mann, der bereits dreimal am Gipfel des Everest stand, noch rechtzeitig unter einem anderen Eisklumpen in Sicherheit bringen. "Fünf Minuten lang sahen wir überhaupt nichts aufgrund des Schnees", erinnert sich Wangdi. Als sich das Getöse legte, kehrte er mit seinem Begleiter ins Basislager zurück. Auf dem Weg musste er feststellen, dass einige Kollegen aus seiner Gruppe, die hinter den beiden gewesen waren, ums Leben gekommen waren.

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