Dutzende Tote

Syrische Luftwaffe setzte erneut Fassbomben ein

Ausland
30.05.2015 11:43
Bei Luftangriffen der Regierungstruppen im Norden Syriens sind laut Aktivisten mindestens 71 Zivilisten getötet worden. Aus Armeehubschraubern seien am Samstag Fassbomben über der Ortschaft Al-Bab und dem Osten der Stadt Aleppo abgeworfen worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt.

In Al-Bab wurden mindestens 33 Menschen getötet, als ein belebter Markt bombardiert wurde, wie der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sagte. 19 Menschen werden demnach noch vermisst. Sie werden unter den Trümmern des zerstörten Gebäudes vermutet. Bei dem Angriff auf das Stadtviertel Al-Shaar im Osten von Aleppo wurden den Angaben zufolge mindestens zwölf Menschen getötet, darunter acht Mitglieder einer Familie.

Die Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein dichtes Netz von Informanten in Syrien stützt, sind von unabhängiger Seite nicht zu überprüfen. Al-Bab liegt rund 40 Kilometer nordöstlich von Aleppo und wird von der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) kontrolliert. Der Osten von Aleppo wird von anderen Rebellengruppen kontrolliert.

Assad bestreitet Fassbomben-Einsatz
Fassbomben sind mit Sprengstoff gefüllte Ölfässer, deren Abwurf über bewohntem Gebiet wiederholt von Menschenrechtsgruppen und in einer UN-Resolution verurteilt wurde. Syriens Präsident Bashar al-Assad bestreitet, dass seine Truppen Fassbomben einsetzen.

Der Allgemeine syrische Revolutionsausschuss, ein Zusammenschluss oppositioneller Gruppen, sprach von "einem der größten Massaker", das die Luftwaffe seit Jahresbeginn angerichtet habe. In Al-Bab seien Menschen verstümmelt, Läden zerstört und Autos in Brand gesetzt worden. Auch der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sprach von einem "Massaker".

Zivilschutz: "Erhebliche Schäden"
Auf einem Gehsteig in Al-Shaar waren Leichen unter schwarzen Decken aufgereiht, wie ein AFP-Reporter aus dem Stadtteil berichtete. Der örtliche Zivilschutz berichtete über "erhebliche Schäden". Gebäude in dem häufig bombardierten Gebiet seien vom Einsturz bedroht. Der Bürgerkrieg in Syrien dauert inzwischen mehr als vier Jahre. 220.000 Menschen wurden in dem Konflikt bereits getötet.

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