In Dschihad gezogen

Syrien: Über 100 “Heilige Krieger” aus Österreich

Österreich
14.04.2014 17:00
Im Namen Allahs! Zwei blutjunge Schülerinnen aus Wien ziehen in den Dschihad und wollen für den Islam kämpfen. Die 15-Jährige und die 16-Jährige sind die bislang jüngsten "Heiligen Krieger", die rekrutiert wurden und von Österreich aus an die syrische Front gezogen sind. Sie folgen damit seit Ausbruch des Konflikts in dem Bürgerkriegsland mehr als 100 "Brüdern und Schwestern".

Ob alt oder jung, Mann oder Frau: Jeder der eine Waffe bzw. Bombe in den Händen halten kann, ist im Kampf gegen "Ungläubige" - oder wie in diesem Fall gegen das Assad-Regime - willkommen. Hunderte "Heilige Krieger" aus Europa wurden seit Ausbruch des Konflikts in Syrien von islamistischen Organisationen angeworben und an die Front in den Dschihad geschickt.

Kampf an der Front nach "Schnellkursen" in Terrorcamps
Auch in Österreich wird eifrig rekrutiert - wie "Krone"-Informationen nun erstmals aufgeschlüsselt belegen: Mehr als 100 Personen - darunter auch vier Frauen - sind demnach bereits in die Ferne gezogen, um nach "Schnellkursen" in Terrorcamps Seite an Seite mit islamistischen-terroristischen Gruppierungen in Syrien zu kämpfen.

Rund 40 davon sind noch im Einsatz, 44 schon wieder zurückgekehrt und stehen seither unter Beobachtung des Geheimdienstes, bereits 19 (!) mussten ihr abenteuerliches Unterfangen jedoch mit ihren Leben bezahlen. Zwei Namen kamen nun auf die Liste der nach Syrien gewanderten "Heiligen Kriegern" hinzu: die der beiden Schülerinnen Sabina S. (15) und Samra K. (16) aus Wien.

"Wir kämpfen für den Islam, wir sind auf dem richtigen Weg"
Wie berichtet, rissen die beiden Mädchen mit Sack und Pack vergangenen Donnerstag von zu Hause aus und setzten sich in den Flieger in Richtung Türkei. Von hier aus sollte es dann über die nur rund 100 Kilometer entfernte syrische Grenze an die Front gehen. "Wir kämpfen für den Islam, wir sind auf dem richtigen Weg" - dies war in den von den Jugendlichen für ihre Familien hinterlassenen Abschiedsbriefen zu lesen. Die nach außen hin wie viele ihrer gleichaltrigen Freundinnen geschminkten und an Buben interessierten Schülerinnen dürften sich über das Internet bzw. soziale Netzwerke radikalisiert haben.

"Es gab überhaupt keine Anzeichen für eine Radikalisierung - sonst hätten wir sofort reagiert. Sie wurden einer Gehirnwäsche unterzogen. Und mittlerweile haben wir auch eine bestimmte Organisation im Verdacht. Aber welche, das können und trauen wir uns nicht sagen - es wäre für die Mädchen und auch für uns zu gefährlich", so Verwandte der 15-jährigen Sabina S. im "Krone"-Gespräch. Bislang war der jüngste "Heilige Krieger", der von aus Österreich nach Syrien gezogen ist, 17 Jahre alt.

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