Hochgiftige Tiere

Sydney droht eine Invasion der Giftspinnen

Wissenschaft
11.05.2015 14:20
Der australischen Metropole Sydney droht laut Experten eine Invasion der hochgiftigen Sydney-Trichternetzspinne, berichtet die Zeitung "Daily Telegraph". Schuld daran ist laut Aussagen von Forschern das derzeit stürmische und regnerische Wetter in der Region, das die Tiere vermehrt in Häuser und Garagen treibt.

Im Australian Reptile Park in Somersby nördlich von Sydney, wo die Spinnenart für die Herstellung eines Gegengiftes gehalten und gemolken wird, sind in den vergangenen Wochen mehr als 20 von Bewohnern der Stadt gefangene Exemplare abgegeben worden, so das Blatt. "Das sind doppelt so viele wie überlicherweise um diese Jahreszeit", berichtete Stacey Denovan vom Reptilienpark dem "Daily Telegraph".

Regen und Sturm treibt Spinnen in Häuser
"Der Regen hat ihre Netze durchnässt und sie aus ihren Verstecken getrieben, weshalb vor allem die männlichen Spinnen, die bis zu sechsmal giftiger sind als die Weibchen, nach dunklen, kühlen Plätzen in Häusern, Garagen und Waschküchen suchen", weiß Denovan. Dort verstecken sich die Tiere gerne in Schuhen oder unter Wäschehaufen.

Die Sydney-Trichternetzspinne kommt - wie ihr Name zeigt - sowohl im Stadtgebiet von Sydney als auch in der Umgebung der Millionenmetropole vor. Ihre wissenschaftliche Bezeichnung Atrax robustus rührt daher, dass dem Tier eine Resistenz gegenüber vielen Insektengiften zugeschrieben wird. Ihre trichter- oder röhrenförmigen Netze legt die Spinnenart gerne an feuchten, kühlen Stellen auch in Häusern an.

Biss kann für Menschen tödlich enden
Die Sydney-Trichternetzspinne gehört zu den wenigen Spinnenarten, die auch dem Menschen ernsthaften Schaden bis hin zum Tod zufügen können. Der Biss der zwei bis vier Zentimeter (mit Beinen gut acht Zentimeter) großen Tiere kann bei Kindern binnen weniger Minuten zum Tod führen, bei Erwachsenen nach gut einer Stunde - wobei das Gift der kleineren Männchen vier- bis sechsmal stärker ist als das der Weibchen.

Seit dem Jahr 1981 steht allerdings ein Gegengift zur Verfügung - seither hat es keine tödlichen Bisse mehr gegeben. Von 1927 bis 1981 waren noch 13 Menschen an den Folgen eines Bisses der Sydney-Trichternetzspinne gestorben. Um das Serum herzustellen, werden Hunderte Spinnen benötigt, deren Gift von Experten gemolken wird.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele