EU-Beschluss

Steuer soll künftig Plastiksackerl-Flut eindämmen

Ausland
02.03.2015 13:38
Die Europäische Union sagt den Plastiksackerln den Kampf an. Um die Zahl der umweltschädlichen Einwegtaschen zu senken, dürfen die Mitgliedsstaaten die Beutel künftig besteuern oder sogar national verbieten. Das haben die für Wettbewerbsfragen zuständigen EU-Minister am Montag in Brüssel beschlossen und damit die schon länger debattierten Pläne endgültig abgesegnet.

Zudem sollen sich die Staaten konkrete Ziele setzen, damit die Menschen ihre Einkäufe nicht mehr so häufig in Plastiktaschen nach Hause tragen. Jeder Bürger in Europa soll bis Ende 2025 im Schnitt nur noch 40 Beutel pro Jahr verbrauchen - im Jahr 2010 waren es noch 176 Einwegsackerln. In Österreich liegt der Verbrauch derzeit bei rund 51 Sackerln pro Kopf und Jahr.

Abstimmung in der Infobox: Sollen Plastiksackerl in Österreich abgeschafft werden?

Nicht betroffen von dem Vorhaben sind robuste Mehrfachsackerln oder extrem dünne Säckchen, die für Obst und Gemüse gebraucht werden. Die Pläne treten 20 Tage nach Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft, was in den nächsten Tagen erwartet wird.

Umweltminister Andrä Rupprechter hatte bereits im Dezember ein verstärktes nationales Vorgehen angekündigt. Sein Ziel sei, mit einer Branchenvereinbarung bis 2019 die Zahl der pro Kopf verbrauchten dünnen Sackerln auf 25 zu halbieren. Überdies soll 2018 das Verbot der Gratisabgabe dieser Einwegbeutel kommen.

Enorme Belastung für die Weltmeere
Was oft achtlos weggeworfen wird, ist für die Umwelt ein schweres Erbe. Plastiktaschen können Hunderte Jahre fortbestehen. Häufig lösen sie sich in mikroskopisch kleine Teilchen auf. Diese gefährden dann Pflanzen und Tiere besonders im und am Meer, wie die EU- Kommission anführt. Vögel und Fische können sich in den Sackerln verfangen oder sie auffressen. "In der Nordsee enthalten die Bäuche von 94 Prozent aller Vögel Plastik", heißt es dazu in einer Information der Brüsseler Behörde.

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