Cyber-Attacke

Spur des “Erstschlag-Virus” führt nach Israel

Ausland
30.09.2010 19:46
Bei der Suche nach den Urhebern des Computerwurms Stuxnet führt einem Bericht der "New York Times" zufolge möglicherweise eine Spur nach Israel. Wie die Zeitung am Donnerstag berichtete, trägt eine Datei im Code des Stuxnet-Wurms unter anderem den Namen "Myrtus", was eine Anspielung auf den hebräischen Namen für das Buch Esther im Alten Testament sein könnte.

Im Buch Esther geht es um die Errettung der Juden vor Vernichtungsplänen im Perserreich. Bei dem Codenamen "Myrtus" könne es sich aber auch um eine bewusst gelegte falsche Fährte handeln, berichtete die "NYT".

Stuxnet wird gefürchtet, weil er in Rechner zur Steuerung von Industrieanlagen des deutschen Herstellers Siemens eindringt. Ein Angreifer kann dadurch die Kontrolle über zentrale Systeme etwa von Kraftwerken, Pipelines oder Fabriken übernehmen und die Anlagen im schlimmsten Fall zerstören. Am schwersten ist offenbar der Iran betroffen. Einschätzungen von Software-Experten und Analysten zufolge könnte der Wurm entwickelt worden sein, um gezielt iranische Atomanlagen zu beschädigen.

AKW-Betriebssystem laut Iran nicht infiziert
Die verspätete Inbetriebnahme des Atomkraftwerk Bushehr (Bild) habe jedoch nichts mit Berichten über ein Computervirus zu tun, der Rechner in der Atomanlage befallen habe. Das Computersystem von Bushehr sei nicht infiziert worden, versicherte der Chef der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi, am Donnerstag.

Wie die "NYT" weiter berichtete, besteht keine Einigkeit unter den Sicherheitsexperten, wer für die Entwicklung des Wurms verantwortlich ist. Es gebe aber "viele Gründe", um von einer Verwicklung der israelischen Regierung auszugehen. Stuxnet war erstmals im Juni aufgetaucht und wurde unter anderem auch auf Siemens-Systemen in Indien, Indonesien, China und Pakistan entdeckt.

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