"Apartheid"-Warnung

Sonderbusse für Roma: Aufregung um Idee in Italien

Ausland
25.10.2014 13:50
Der Bürgermeister einer Gemeinde im norditalienischen Piemont will eigene Busse für Roma einführen, um die Sicherheit der Bürger zu garantieren. Diese beschweren sich schon seit Jahren über Diebstähle und Gewalttätigkeiten seitens der Roma an Bord der Busse.

Der Mitte-links-Bürgermeister der Ortschaft Borgaro Torinese nahe Turin, Claudio Gambino, sieht die Einführung von Sonderbussen für die in einer Ansiedlung in seiner Gemeinde lebenden Roma als einzigen Weg, um die Bürger zu schützen. Die Ansiedlung, in der etwa 600 Roma leben, liegt entlang einer Straße, die zum Turiner Flughafen führt. "Ich bin kein Rassist, doch ich muss die Bürger schützen, die immer wieder Opfer von Diebstählen und gewaltsamen Aktionen sind. Seit 20 Jahren haben wir Probleme wegen der Roma-Ansiedlung", betonte Gambino.

"Wir sind für Integration und Toleranz. Wir können jedoch nicht zulassen, dass die Roma ohne Fahrkarten in den Bus einsteigen und die Reisenden schikanieren. Hier geht es nicht um Toleranz, sondern um Respekt der Regeln", so der Bürgermeister.

Linkspartei warnt vor "Apartheid"
Gambinos Plan löste hitzige Debatten in Italien aus. Der Chef der italienischen Linkspartei SEL, Nichi Vendola, warnte vor "Apartheid" und rief den Bürgermeister dazu auf, seinen Vorschlag zu überdenken. Die für Menschenrechte zuständige Politikerin der Demokratischen Partei, der Gruppierung von Premier Matteo Renzi, Micaela Campana, mahnte, dass Ausgrenzung niemals die Lösung sei.

Bei der ausländerfeindlichen Oppositionspartei Lega Nord stieß der Vorschlag hingegen auf Unterstützung. Der Lega-Abgeordnete Roberto Calderoli lobte Gambinos Vorschlag: "Obwohl er einer Mitte-links-Partei angehört, beweist er, dass er auf die Bedürfnisse seiner Bürger hört."

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