Tödliches Virus

Seuche greift um sich: 1. Ebola-Fall im Senegal

Ausland
29.08.2014 15:44
Die Ebola-Epidemie breitet sich immer schneller und weiter aus. Am Freitag erreichte das Virus mit dem Senegal bereits das fünfte Land in Westafrika. Beim ersten bestätigten Fall handle es sich um einen Patienten, der aus dem Nachbarland Guinea stamme, sagte Gesundheitsministerin Awa Marie Coll Seck. Die WHO teilte mit, die Zahl der Infektionen sei in der vergangenen Woche stärker gestiegen als in jedem anderen vergleichbaren Zeitraum seit Ausbruch der Seuche.

Der erste Ebola-Patient im Senegal sei in einem Krankenhaus der Hauptstadt Dakar isoliert worden, sagte die Ministerin. Demnach handelt es sich um einen 21 Jahre alten Studenten aus Guinea. Nach Angaben Secks gab es Informationen aus Guinea, dass dort ein Mann, der unter Beobachtung stand, verschwunden sei und sich möglicherweise im Senegal aufhalte.

Sterblichkeitsrate über 50 Prozent
Die WHO erklärte, der Negativrekord-Anstieg betreffe jedes der drei hauptsächlich betroffenen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone. Demnach wurden in der 35. Kalenderwoche etwa 550 Fälle bekannt, in der 34. Woche waren es knapp 400 - auch diese Zahl war bis dahin beispiellos. Am dramatischsten ist die Entwicklung in Liberia. Die Sterblichkeitsrate bezifferte die WHO mit durchschnittlich 51 Prozent.

Der Erreger war zuerst - vermutlich Ende vorigen Jahres - in Guinea aufgetreten, breitete sich nach Liberia aus, dann nach Sierra Leone und im Juli nach Nigeria. Bis zum 26. August registrierte die WHO in den vier Ländern insgesamt 3.069 bestätigte Fälle und Verdachtsfälle, 1.552 Menschen starben. Tatsächlich könnten die Zahlen zwei bis vier Mal so hoch liegen, warnte die Organisation.

Frankreich: Europa muss mehr tun
Im Kampf gegen die Epidemie will die französische Regierung für zusätzliche europäische Unterstützung sorgen. Die Situation in den betroffenen afrikanischen Ländern sei ernst, hieß es am Freitag in Paris. Frankreich wolle sich deswegen beim EU-Gipfel an diesem Samstag in Brüssel für zusätzliche Hilfen stark machen. Europa müsse mehr tun. So solle die Weltgesundheitsorganisation besser unterstützt werden. Paris schlug zudem ein Sondertreffen der europäischen Gesundheitsminister vor.

Angesichts der dramatischen Ausbreitung laufen auch die Anstrengungen auf Hochtouren, Medikamente gegen die tödliche Krankheit zu finden. Bisher sind noch keine Arzneien gegen Ebola zugelassen. Eine Impfung der Firma GlaxoSmithKline soll jedoch in Zusammenarbeit mit der US-Gesundheitsbehörde in einem beschleunigten Verfahren an Menschen erprobt werden. Der Wirkstoff soll Mitte September gesunden Freiwilligen in Großbritannien und in den USA verabreicht werden.

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