Schwere Schäden

“Schneeinfarkt” in Kärnten: Toter (49) bei Unfall

Österreich
28.04.2016 15:00

Das Winterwetter hat am Donnerstag in Kärnten ein Todesopfer gefordert: Im Bezirk Wolfsberg geriet ein Lkw-Anhänger auf schneeglatter Straße ins Schleudern und prallte gegen das Auto eines 49-jährigen Wolfsbergers. Dieser erlitt tödliche Verletzungen. Weiterhin sind im ganzen Land Tausende Haushalte ohne Strom. Die Feuerwehren verzeichneten fast 700 Einsätze. In der Steiermark ist die Lage dagegen wieder weitgehend unter Kontrolle.

Nach den heftigen Schneefällen am Mittwoch (Video vom Packsattel oben) dauert die Ausnahmesituation insbesondere in Kärnten an. Derart große Neuschneemengen gab es in der Region zuletzt vor rund 30 Jahren. Die Wetterstörzone mit dem Namen "Uta" hatte dem Landessüden heftige Schneefälle beschert. Fast 2000 Feuerwehrleute waren von Mittwochmittag an im Dauereinsatz. Am öftesten ausrücken mussten die Wehren in Klagenfurt, wo weit mehr als 200 Einsätze registriert wurden.

Unfalldrama auf Schneefahrbahn
Mit 6300 Masthühnern als Ladung war Donnerstagfrüh ein Kraftfahrer (48) aus dem Bezirk Wolfsberg auf der Umfahrung Bad St. Leonhard (Bezirk Wolfsberg) unterwegs, als er ins Schleudern geriet. Ein 49 Jahre alter Arbeiter, der dem Lastwagen mit seinem Auto entgegenkam, konnte nicht mehr ausweichen. Der schleudernde Anhänger begrub das Auto förmlich unter sich, der 49-jährige starb noch an der Unfallstelle.

Am Donnerstag wurden in der Früh in Klagenfurt 15 Zentimeter Schnee gemessen, in Bad Bleiberg 24 und in Bad Eisenkappel 31 Zentimeter. In den Karawanken hatte es am Mittwoch auf rund 1500 Metern Seehöhe sogar um die 80 Zentimeter und auf 2000 Metern um die 100 Zentimeter geschneit. "Das ist für Ende April außergewöhnlich", so ZAMG-Experte Christian Stefan. Seit rund 30 Jahren habe es um diese Zeit nicht mehr so viel geschneit. Für den Donnerstag rechnete er lediglich mit einigen Millimetern Niederschlag, das Italientief sei bereits abgezogen.

Das Rote Kreuz rückte in Kärnten in der Nacht aus, um Hunderte Menschen, die auf der Karawankenautobahn (A11) feststeckten, mit Verpflegung und heißen Getränken zu versorgen. Auch auf der Südautobahn zwischen Klagenfurt und Villach mussten Autofahrer zum Teil sechs Stunden und länger warten, bis sie endlich weiterfahren konnten.

Mittlerweile hat sich die Verkehrssituation nach Auskunft der Polizei ein wenig beruhigt. Vor Fahrten ohne Winterausrüstung in höher gelegene Gebiete wurde aber ausdrücklich gewarnt - so herrschte am Loibl Kettenpflicht.

Unter der Schneelast war eine Halle am Faaker See eingestürzt:

Schwere Schäden für steirische Landwirte
In der Steiermark waren am Donnerstag die meisten Stromausfälle behoben, wie von den Energienetzen Steiermark mitgeteilt wurde. Auch die Verkehrssituation hat sich entspannt. Rund 180 steirische Feuerwehren hatten zuvor laut Landesverband an die 300 Einsätze mit rund 800 Kräften verzeichnet.

Am Donnerstag begann auch die Aufarbeitung der Schäden bzw. die Evaluierung des Schadensausmaßes. Betroffen war im Westen und Osten der Steiermark vor allem die Landwirtschaft und hier besonders Obstkulturen. Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) befürchtet Schäden in Höhe von zig Millionen Euro. Viele bäuerliche Betriebe stünden durch einen zu befürchtenden Ernteausfall wegen des Frosts und des schweren Neuschnees am Rande der Existenz.

Kaum Schäden in Salzburg
Obwohl auch das Land Salzburg vom Wintereinbruch betroffen war und es bis in die Täler geschneit hat, blieben die Schäden gering. Das Landesfeuerwehrkommando zählte am Mittwoch gerade einmal sieben Einsätze. Die Schneekettenpflicht wurde aufgehoben, hieß es seitens der Verkehrsleitzentrale.

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