Zwei Hektar Wald sind bereits gerodet, um der ersten Bundesstraße Österreichs Platz zu machen, die großteils privat geplant, gebaut und bezahlt wird: Das Land Salzburg steuert 1,1 Millionen bei, 600.000 Euro fließen vom Land Oberösterreich ins „fremde“ Gemeindegebiet von St. Gilgen, weil Bus- und sonstiger Fremdenverkehr zwischen „unserem“ Unterach und Weißenbach vom Wegfall eines Nadelöhrs profitieren.
Am engsten ist die Seeleiten-Straße (B 152) hinter dem Waldschlössl, das der russische Präsidenten-Berater Igor Iwanowitsch Schuwalow (40) um 6 Millionen Euro gekauft hat. Doch der Aufsichtsratschef der Staatsreederei „Sokomflot“ und Kontrollor des Energieriesen „Gazprom“ hat sich an der privaten Straßenerrichtungsgesellschaft in seinem Urlaubsort noch nicht beteiligt: „Es wird noch über einen Wiener Anwalt verhandelt“, sagen die Burgauer Nachbarn, wie etwa der Linzer Industrielle Gerhard Andlinger, der 2,4 Millionen Euro lockermacht, damit sein Burgauer Hotel verkehrsberuhigt neu gebaut werden kann. Die Nobelherberge und die Villen werden nur noch bergseitig an die Umfahrung angeschlossen, und die derzeitige Uferstraße wird auch als öffentliche Seepromenade aufgelöst.
Die Allgemeinheit profitiert trotzdem vom 5,5-Millionen-Projekt: Badegäste bekommen statt der engen Straßenböschung eine 3000 Quadratmeter große Liegewiese mit Seezugang.
Foto: Richard Schmitt
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