Einfach ausgesetzt

Radfahrer retten neugeborenes Baby aus Senkgrube

Ausland
23.11.2014 10:15
Sein noch kurzes Leben hat ein neugeborenes Baby zwei aufmerksamen Radfahrern zu verdanken: Die beiden Australier hörten die Schreie des erst drei Tage alten Babys aus einer zum Glück gerade nicht mit Regenwasser gefüllten Senkgrube. Die Mutter (30) hatte das Kind einen Tag nach der Entbindung in Sydney in den Schacht geworfen. Die Frau wurde wegen versuchten Mordes angeklagt.

Sonntag früh gegen 7.30 Uhr Ortszeit machten David Otte und seine 18-jährige Tochter Hayley die schreckliche Entdeckung in Quakers Hill, einem Vorort von Sydney: Aus einer Senkgrube hörten sie Babyschreie. "Wir dachten zuerst, dass hier eine Katze so fürchterlich schreit, doch als wir uns der betonierten Grube genähert haben, haben wir erkannt, was es wirklich war: die Schreie eines Baby", so Otte.

Sofort alarmierten er und seine Tochter die Polizei. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den Betondeckel von der Abwassergrube zu bekommen – und sahen in rund 2,5 Metern Tiefe den noch in eine Krankenhausdecke gehüllten Buben.

Bub hätte nicht mehr lange überlebt
Auch die Polizisten waren schockiert von solch einer Grausamkeit. Mark McAlister, der mit einem Kollegen in die Grube gestiegen war und das Baby an die Oberfläche gebracht hatte, sagte: "Wie kann jemand so etwas tun? Ich habe selber Kinder und wir erwarten in ein paar Monaten ein weiteres Kind, da ist es noch schwerer vorstellbar, dass man so etwas einem kleinen Wesen antun kann." Lange hätte der Kleine, der bereits eine Unterernährung auswies, nämlich nicht durchgehalten.

Die Mutter – eine 30-Jährige aus Quakers Hill, wurde von der Polizei ausgeforscht und festgenommen. Die Behörden gehen davon aus, dass die Frau das Kind durch einen Spalt in dem Betondeckel zwängte und fallen ließ.

Äußerlich wies der Bub bei seiner Rettung keine Verletzungen auf, er wird im Westmead Children's Hospital behandelt und ist stabil. Nach seiner Entlassung dürfte er in staatliche Obhut kommen.

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