Kriminalrätsel

Promi-Juwelier aus Wien mit Millionen abgetaucht?

Österreich
25.07.2012 22:09
Er gilt als Juwelier der Reichen und Schönen, seine Pretiosen schmücken Stars, nun steht "Kornmesser"-Geschäftsführer Ernst Klimitsch im Mittelpunkt eines Kriminalrätsels. Nach einer Hausdurchsuchung in seiner Privatwohnung ist der schillernde Chefdesigner und Onkel der Juweliersfamilie verschwunden. Finanz und Bundeskriminalamt ermitteln wegen des Verdachts des Steuerbetrugs bei Goldgeschäften und der Geldwäsche. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Am Mittwoch der vergangenen Woche schlug die Finanzpolizei zu. In der Wohnung von Ernst Klimitsch wurden Kunstgegenstände und Bargeld im Wert von mehr als zwei Millionen Euro beschlagnahmt. Zudem wurden Computer sichergestellt.

Den Stein ins Rollen brachte eine Betriebsprüfung bei zwei Goldankaufs-Firmen. Dabei tauchten mögliche Scheinrechnungen auf. Zudem gehen die Ermittler davon aus, dass die eingetragenen Geschäftsführer nur Strohmänner sind. Tatsächlich soll Klimitsch das Zepter in der Hand halten.

Kunstwerke mit Goldgeschäften finanziert?
Mittels der dubiosen Goldgeschäfte soll der Schmuckhändler den Kauf von Kunstwerken im Wert von sechs Millionen Euro finanziert haben. Seltsam: Historische Keramikstücke und andere Objekte im Wert von vier Millionen Euro sind aber verschwunden - genauso wie Ernst Klimitsch selbst. Er ist weder für die Behörden noch für seinen Anwalt oder die Familie erreichbar.

Doch Klimitsch könnte noch ganz andere Probleme haben. Denn auch das Bundeskriminalamt ermittelt. Es geht um den Verdacht der Geldwäsche bei Goldgeschäften für die Ost-Mafia. Ist der Promi-Juwelier gar aus Angst vor seinen Partnern abgetaucht?

Überfall durch "Pink Panther"-Bande
Schon im Jänner standen Klimitsch und die "Kornmesser"-Filiale am noblen Wiener Graben im Mittelpunkt eines Kriminalfalls. Die "Pink Panther"-Bande hatte das Geschäft ausgeraubt. Obwohl er als Geschäftsführer eigentlich immer im Verkaufsraum stand, hatte Klimitsch seinen damals 19-jährigen Neffen Jonas zum Zeitpunkt des Überfalls allein im Geschäft gelassen.

Während die Ermittlungen im Fall des mutmaßlichen Steuerbetrugs und der Geldwäsche erst am Anfang stehen, ist der Promi-Juwelier in Wien schon Geschichte: Der City-Shop wurde über Nacht geschlossen.

Neffe: "Glaube, er ist irgendwo im Ausland"
Im "Krone"-Interview äußert sich Jonas Kornmesser (20) zu den Plänen des Juwelier-Clans. Der Wiener Laden sei demnach geschlossen worden, "weil wir uns jetzt ganz dem Paris-Projekt widmen wollen. Dort werden wir ein neues Geschäft eröffnen". Die Familie befinde sich deswegen bereits in der französischen Hauptstadt. Wo sich sein Onkel aufhält, wisse er nicht. "Ich habe ihn vor ungefähr zwei Wochen zum letzten Mal gesehen. Ich glaube, er ist irgendwo im Ausland."

Das Geschäft am Graben galt als beliebt bei Prominenten. Bei der bei dem Überfall gestohlenen Ware handelt es sich um unverkäufliche Einzelstücke, die schon Größen wie Eva Longoria und Opern-Star Elina Garanca leihweise getragen haben. Zur Eröffnung im Mai 2010 war Hollywood-Star Longoria sogar extra eingeflogen worden (siehe Infobox).

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