Während Krampuslauf

Polizist angefahren und lebensbedrohlich verletzt

Österreich
30.11.2014 11:03
Am Samstagabend ist ein Polizist in Fischamend im Bezirk Wien-Umgebung von einem Pkw niedergestoßen und lebensgefährlich verletzt worden, als er während eines Krampuslaufs den Verkehr regelte. Sein Zustand sei "äußerst besorgniserregend", sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Sonntag. Der Autofahrer (29) hatte offenbar keine gültige Lenkerberechtigung.

Auf einer Fahrbahn der B60 fand ein behördlich genehmigter Krampuslauf statt. Die rund 50 Teilnehmer wurden an beiden Enden von der Exekutive abgesichert. Mit reflektierender Kleidung - der Beamte trug Einsatzuniform, gelbe Warnweste und eine weiße Tellerkappe - ausgerüstet, hatte der Polizist (50) den Verkehr auf der Enzersdorfer Straße geregelt, als es gegen 18.40 Uhr zu dem Unfall kam.

Frontal angefahren und gegen Verkehrszeichen geschleudert
Der 29-Jährige aus dem Bezirk Wien-Umgebung kam mit seinem Pkw dem Krampusumzug entgegen und geriet aus bisher unbekannter Ursache auf die linke Straßenseite, wo er den Beamten frontal erfasste. Der 50-Jährige wurde - vor den Augen der Teilnehmer und Zuschauer - auf die Motorhaube und gegen die Windschutzscheibe geschleudert und prallte noch gegen ein Verkehrszeichen, ehe er mit schwersten Kopf- und inneren Verletzungen auf dem Asphalt liegen blieb.

Führerschein-Sperre wegen Schnellfahrens
Der Lenker habe angegeben, den Beamten übersehen zu haben, so Baumschlager. Er habe zudem erklärt, nicht zu wissen, warum er mit seinem Wagen so weit nach links geraten war. Der 29-Jährige verfügt offenbar über keine gültige Lenkberechtigung. Er hatte den Führerschein wegen Schnellfahrens abgeben müssen, meinte aber, dass die Sperrfrist bereits abgelaufen sei. Das werde laut Polizeisprecher nun überprüft. Wie schnell der Mann zum Unfallzeitpunkt gefahren war, ist noch unklar.

Auch die Handy-Daten des Mannes sollen ausgewertet werden, um zu klären, ob er zum Unfallzeitpunkt telefoniert haben könnte. Ein Alkoholtest verlief negativ. Die Staatsanwalt Korneuburg ordnete darüber hinaus noch eine Blut- und Harnuntersuchung an.

"Engagierter, kollegialer Mann"
Der Schwerverletzte wurde mit dem Notarztwagen ins Unfallkrankenhaus Wien-Meidling gebracht. Er hatte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und innere Verletzungen erlitten, wurde notoperiert. Sein Zustand sei "sehr, sehr ernst", so Baumschlager am Sonntag. Die Kollegen des Beamten werden psychologisch betreut. Der 50-Jährige wurde von ihnen als "sehr engagierter, sehr kollegialer Mann" beschrieben, der seit 25 Jahren Dienst versah.

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