Serien-Bankräuber

“Obama-Räuber” ist laut Polizei teilweise geständig

Österreich
01.04.2011 16:20
Die Polizei hat am Donnerstag den sogenannten "Obama-Räuber", der Oberösterreichs Banken seit 2008 mit Überfällen terrorisierte, gefasst. Der Verdächtige ist 46 Jahre alt, stammt aus Deutschland und wohnt nahe der Grenze zu Österreich. Laut Sicherheitsdirektion hat er in einer ersten Einvernahme bereits alle ihm angelasteten Coups gestanden. Zum Verhängnis wurde dem Mann sein jüngster Raubzug vom Donnerstag, ein Überfall auf eine Bank in Fornach nahe Vöcklabruck.

Der wegen seiner Maske mit Ähnlichkeit zum amerikanischen Präsidenten als "Obama-Räuber" bekannte Serientäter forderte seit zwei Jahren bei insgesamt sechs durchgeführten und einem versuchten Überfall sein Glück heraus, konnte das Rauben einfach nicht lassen. Schon einmal wäre er beinahe erwischt worden. Er fuhr damals bei seiner Flucht sogar direkt auf die Polizisten zu. Doch die Beamten verloren seine Fährte.

Im Wald klickten die Handschellen
Geschnappt wurde er nun am Donnerstagnachmittag, kurz nach einem weiteren Überfall in Oberösterreich. Der maskierte Täter war um 15.40 Uhr in die Filiale einer Bank im Bezirk Vöcklabruck gekommen, hatte einen Angestellten mit einer Pistole bedroht und war in einem silbergrauen Auto in Richtung Innviertel geflüchtet.

Anschließend versteckte sich der Täter in einem nahegelegenen Wald und wollte dort die Alarmfahndung abwarten. Das Versteck wurde allerdings nur wenig später von den Polizeibeamten entdeckt - und schon klickten die Handschellen. Ein Diensthund führte die Kriminalisten dann zu der Maske, der silberfarbenen Waffe und der geringen Beute des jüngsten Überfalls, die in der Nähe versteckt waren.

Coups mit Mietwagen und geklauten Kennzeichen
Wie die Ermittler inzwischen herausgefunden haben, hatte sich der 46-Jährige aus dem bayrischen Landkreis Rottal-Inn vor allen Überfällen in Deutschland Leihwagen angemietet. Bereits Monate zuvor habe er österreichische Kennzeichen gestohlen und unmittelbar vor dem geplanten Bankraub auf dem Mietfahrzeug montiert. Die Taten habe er immer allein durchgeführt.

Der Verdächtige gab als Motiv an, dass er nach seiner Haftentlassung im Jahr 2006 keiner geregelten Beschäftigung mehr nachgegangen sei. Deshalb habe er sich entschlossen, die Raubüberfälle zu begehen, so die Polizei.

Serientäter machte 80.000 Euro Beute
Der "Obama-Räuber" soll in den vergangenen zwei Jahren insgesamt sechs Coups im Innviertel mit mehr als 80.000 Euro Beute verübt haben. Ein weiterer Überfall scheiterte, weil das Geldinstitut bereits geschlossen hatte, als "Obama" zuschlagen wollte.

Um den Serientäter zu erwischen, erhielten Bankangestellte in Oberösterreich zuletzt eine eigene "Obama"-Schulung durch Polizeibeamte. Diese Ausbildung ging über das normale Überfallstraining hinaus. Es ging darum, auf diesen Täter richtig zu reagieren – z.B. nach Unbekannten Ausschau zu halten, die sich kurz vor Kassaschluss der Bank nähern, und beim Coup auf Eigenheiten zu achten, die das Phantom trotz Maskierung überführen können.

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