Auf offener Straße

Passantin in Wien erschlagen: Kenianer verhaftet

Österreich
04.05.2016 11:32

Beamte der Spezialeinheit WEGA haben in der Nacht auf Mittwoch am Brunnenmarkt in Wien-Ottakring einen Kenianer festgenommen. Der 21-Jährige - er ist bereits wegen mehrerer Delikte amtsbekannt - steht unter Verdacht, kurz zuvor eine Frau vor den Augen ihrer Begleiterin brutal mit einer Eisenstange attackiert zu haben. Die 54-Jährige erlitt massive Kopfverletzungen, sie starb noch an Ort und Stelle.

Warum er die ihm unbekannte Frau attackierte, ist bislang unklar. Die 54-Jährige war gegen 2.30 Uhr gemeinsam mit einer Kollegin auf dem Weg zur Arbeit, die Frauen sind als Reinigungskräfte beim "Cashpoint" am Brunnenmarkt tätig. Plötzlich attackierte der 21-Jährige, der sich illegal in Österreich aufhält, im Marktgebiet in der Brunnengasse nahe des Yppenplatzes vor dem Stand Nummer drei die 54-Jährige mit der massiven Eisenstange.

Frauen wechselten extra die Straßenseite
"Die Frauen stiegen unweit des Tatorts aus dem Auto und erblickten dabei bereits den Mann mit der Eisenstange. Sie sind dann extra auf die andere Straßenseite gewechselt, gab die 41-Jährige in ihrer Einvernahme an", schilderte Polizeisprecher Christoph Pölzl. Der Afrikaner versetzte seinem Opfer zahlreiche wuchtige Schläge gegen den Kopf, so dass für die Frau jede Hilfe zu spät kam. Die Arbeitskollegin blieb unverletzt, sie konnte sich in Sicherheit bringen. Ein Zeuge beobachtete die Tat vom Fenster aus, er verständigte, ebenso wie die Arbeitskollegin, die Polizei.

Verdächtiger bereits wegen Gewaltdelikten amtsbekannt
Der Verdächtige ergriff nach der Tat die Flucht. Ein Großeinsatz der Polizei folgte. "Der Mann wurde kurze Zeit später in der Payergasse festgenommen. Er leistete dabei keinen Widerstand", sagte Pölzl.

Laut Informationen von krone.at ist der Tatverdächtige jedenfalls kein unbeschriebenes Blatt. Seit dem Jahr 2010 war der junge Kenianer immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten, etwa wegen Suchtmittelhandels oder Sachbeschädigung, allerdings auch wegen Gewaltdelikten. Erst im Vorjahr wurde gegen ihn wegen leichter Körperverletzung mit einer Eisenstange (!) ermittelt.

Die Arbeitskollegin der Reinigungsfrau wurde noch in der Nacht einvernommen, sie musste psychologisch betreut werden. Die Hintergründe der Tat waren am Mittwochvormittag noch unklar, die Einvernahme des 21-Jährigen ist noch ausständig. Fest stand jedoch, dass "es kein Verwandtschafts- oder Bekanntschaftsverhältnis" zwischen Verdächtigem und Opfer gibt, sagte Pölzl.

Die Polizei stellte die Tatwaffe noch am Brunnenmarkt sicher. Dabei handelt es sich um eine rund zehn Kilo schwere Metallstütze mit einer Länge von rund einem Meter. Die Spurensicherung war Mittwochfrüh noch an Ort und Stelle, der Tatort großräumig abgeriegelt.

Studentin in Wien von Gambier ermordet
Erst Ende Jänner war in Wien ein aus den USA stammendes Au-pair-Mädchen in ihrer Wohnung in Wien-Wieden ermordet worden. Ein Verdächtiger aus Gambia wurde später in einer Schweizer Flüchtlingsunterkunft verhaftet und von den Behörden inzwischen an Österreich ausgeliefert.

Videos vom Tatort:

Bilder vom Tatort:

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