Luftraum verletzt

Nordsee: Russische Bomber testen NATO-Luftabwehr

Ausland
24.04.2014 11:30
Es war ein Zwischenfall von vielen, die sich im NATO-Luftraum immer wieder abspielen, doch angesichts der Ukraine-Krise schrillten die Alarmglocken diesmal lauter: Zwei russische Langstreckenbomber des Typs Tupolew Tu-95 verletzten am Mittwoch über der Nordsee niederländischen Luftraum. Auch dem britischen Luftraum kamen sie gefährlich nahe. NATO-Kampfjets stiegen daraufhin auf und eskortierten die Bomber aus dem Gebiet.

An der Aktion waren Abfangjäger der Briten, der Niederländer und der Dänen beteiligt, wie "Spiegel Online" am Donnerstag berichtete. Demnach sollen die russischen Kampfbomber eine halbe Meile in den Luftraum der Niederlande eingedrungen sein.

Keine Gefahr, lediglich Überprüfung der NATO-Luftabwehr
Die britische Flugabwehr wurde ebenfalls in Alarmbereitschaft versetzt, als sich die beiden Tupolew-Bomber Schottland näherten. Daraufhin seien zwei Eurofighter-Jets von der Militärbasis Leuchars aufgestiegen. "Die russischen Militärflugzeuge blieben die ganze Zeit in internationalem Luftraum, wozu sie auch das Recht haben", teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in London gegenüber CNN mit. Vertedigungsminister Philip Hammond bezeichnete den Vorfall als nicht weiter gefährlich.

NATO-Staaten sehen sich seit Jahren immer wieder mit solchen Vorfällen in ihren Lufträumen konfrontiert. Laut Experten wollen die Russen damit die Luftabwehrsysteme testen und herausfinden, wie lange es dauert, bis Abfangjäger die russischen Jets anfunken bzw. abdrängen können.

Zwischenfall mit russischem Kriegsschiff
Doch die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine lassen diese "Routineeinsätze", wie Hammond sie nennt, in einem anderen Licht erscheinen. Zumal es am Mittwoch auch auf hoher See zu einem Zwischenfall mit russischer Beteiligung gekommen ist. Laut CNN wurde der britische Zerstörer "HMS Dragon" aus dem Hafen von Portsmouth beordert, weil sich der russische Zerstörer "Vizeadmiral Kulakow" britischen Hoheitsgewässern näherte. Auch hier blieb es bei einem Annähern, es kam zu keiner Konfrontation.

NATO rüstet auf, Russland droht mit Intervention
Gegenseitige Provokationen und militärische Muskelspiele der NATO und Russlands haben seit dem Regierungssturz in der Ukraine Hochsaison. Während Moskau Zehntausende Truppen im ukrainischen Grenzgebiet stationiert hat und im Falle einer Bedrohung russischer Staatsbürger in der Ukraine mit einer militärischen Intervention droht, rüstet die NATO vor allem die baltischen Staaten auf.

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