Bundesländer-Ranking

Niederösterreich überholt Wien bei Kaufkraft

Wirtschaft
16.04.2014 08:32
Die Teuerung frisst die Kaufkraftzuwächse des letzten Jahres auf: 2013 ist die durchschnittliche Kaufkraft der Österreicher nominell zwar um zwei Prozent oder 400 Euro auf 19.970 Euro gestiegen. Unter Berücksichtigung der Inflation war dies jedoch eine Stagnation, gab RegioData am Dienstag bekannt. Besonders bemerkenswert: Wien rutschte im Bundesländer-Ranking ab, die Pole Position übernahm Niederösterreich. Auch Salzburg lag noch vor der Bundeshauptstadt.

Die durchschnittliche Kaufkraft der Wiener stieg im Vorjahr nominell um 1,6 Prozent auf 20.540 Euro. In Niederösterreich legte sie um 2,1 Prozent auf 20.630 Euro zu. Salzburg sicherte sich mit einer durchschnittlichen Kaufkraft von 20.600 Euro pro Kopf im Jahr den zweiten Platz.

Die stärksten Zuwächse gab es in Tirol (+2,3 Prozent auf 19.588 Euro) und Oberösterreich (+2,2 Prozent auf 19.962 Euro). Kärnten blieb in puncto Kaufkraft mit einer Durchschnittskaufkraft von 18.752 Euro weiterhin auf dem letzten Platz und verbuchte neben Wien mit 1,6 Prozent (nominell) den geringsten Zuwachs.

Speckgürtel und Zuwanderung als Ursache
Den Verlust der Vormachtstellung Wiens führt man bei RegioData auf die sozio-demografische Zusammensetzung der Bundeshauptstadt zurück. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Kraft ziehe Wien auch Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen und niedrigeren Einkommensaussichten an. Darüber hinaus gebe es durch die Zuwanderung auch vermehrt Haushalte mit mehr Kindern in der Bundeshauptstadt.

"Ebenso muss im Falle der höheren durchschnittlichen Kaufkraft Niederösterreichs auch der Speckgürtel Wiens berücksichtigt werden", so Wolfgang Richter, Geschäftsführer bei RegioData Research. Viele kaufkraftstarke Bewohner, die in Wien arbeiten oder von der Wirtschaftskraft der Bundeshauptstadt profitieren, wohnen in den niederösterreichischen Gemeinden rund um Wien.

Stadt-Land-Gefälle wird geringer
Auch wenn es nach wie vor ein Stadt-Land-Gefälle gebe, werde dieses geringer. Auch die Bundesländerunterschiede würden geringer: Betrug der Unterschied zwischen dem kaufkraftstärksten und dem kaufkraftärmsten Bundesland im Jahr 1990 noch rund 37 Prozent, so belaufe sich diese Differenz aktuell auf nur mehr unter 10 Prozent.

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